Auf einem der berühmtesten Werke von Gerhard Richter ist seine Tochter Betty von hinten zu sehen. Sie trägt etwas rot-weiß Gemustertes, das irrtümlich an die Tracht eines Stierkämpfers erinnern kann, ihr Oberkörper ist halb nach vorne gewandt, aber sie guckt gerade weg und zeigt dem Betrachter ihren Hinterkopf. Es ist unmöglich, sich dieses Gemälde anzusehen, ohne sich immer drängender zu wünschen, die Porträtierte möge sich umdrehen. Es macht einen nervös, dieses Werk, weil es so überdeutlich zeigt, was es einem eben nicht zeigt: Betty. Man kann noch so lange vor diesem Kunstwerk stehen und wird dennoch keine Ahnung haben, wie Betty aussieht. Meine Güte, will man das Gemälde irgendwann anschreien, dreh dich doch einfach mal um!
Wie man Kinder im Netz zeigt:Kleine Geister
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Werden Kinder heutzutage aufgefordert, statt "Cheese" zu sagen, sich für ein Foto bitte umzudrehen?
(Foto: Ekaterina Yakunina/imago images/Westend61)Auf Instagram zeigen Menschen ihre Kinder exzessiv - als Rückenansicht. Über ein Massenphänomen, das sich wesentlich der Dopaminausschüttung bei Eltern verdankt.
Von Johanna Adorján
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