Tiefschwarzes, undurchdringliches Dunkel. Eine Taube gurrt, eine Grille zirpt. Ab und an knistern Grashalme, weil ein Luftzug sie streift. Plötzlich drängt sich ein eben gelesenes Zitat in die Gedanken, Zeilen Thomas Klings über den Wind, die "sogenannte Redequalle". Herum zu fantasieren fällt leicht in diesem finsteren Raum, einem von elf "Sprungbrettern in die eigene Imagination", wie der Architekt Florian Wenz später das Gestaltungskonzept der neuen Ausstellung im Literaturhaus erläutert. Es geht natürlich nicht nur um Selbstversuche, wenn auch das eigene Erleben und dreidimensionale Erfahrungen in der Schau eine wichtige Rolle spielen. "Ins Blaue" erhebt auch den Anspruch, auf 300 Quadratmetern eine Literaturgeschichte der Natur darzustellen und versammelt zu diesem Zweck Zitate aus 2500 Jahren Weltliteratur.
"Ins Blaue" im Münchner Literaturhaus:Im Gras und im Sumpf
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"Ins Blaue" heißt eine neue Schau im Münchner Literaturhaus. Sie erhebt den Anspruch, eine umfassende Literaturgeschichte der Natur zu bieten
Von Sabine Reithmaier
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