Literatur„Es ist gut zu wissen, daß es Sie gibt“

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Es dauert einige Zeit, bis im Jahr 1955 das wechselseitige „Du“ an die Stelle des mit „Lieber Heinrich“, „Liebe Inge“ gekoppelten „Sie“ tritt: Heinrich Böll und Ingeborg Bachmann.
Es dauert einige Zeit, bis im Jahr 1955 das wechselseitige „Du“ an die Stelle des mit „Lieber Heinrich“, „Liebe Inge“ gekoppelten „Sie“ tritt: Heinrich Böll und Ingeborg Bachmann. (Foto: picture-alliance/ dpa/Imago)

Die Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch gehört zu den großen Liebesgeschichten der Literatur. Dass sie auch mit Heinrich Böll eng befreundet war, ist kaum bekannt. Jetzt wurde der Briefwechsel zwischen den beiden zum ersten Mal veröffentlicht.

Von Lothar Müller

In diesem Briefwechsel gibt es einen früh gesetzten Ton, der lange nachhallt und nie ganz verklingt: „Es ist gut zu wissen, daß es Sie gibt.“ Mit diesem Satz endet der erste Brief, den Ingeborg Bachmann am 12. Dezember 1952 in Wien an Heinrich Böll schreibt. Der Brief Bölls, auf den sie antwortet, ist nicht erhalten. Ein gutes halbes Jahr zuvor, auf der Tagung der Gruppe 47 in Niendorf an der Ostsee, waren sie sich zum ersten Mal begegnet. Im August hatte sie in der österreichischen Zeitschrift Wort und Wahrheit frühe Werke Bölls rezensiert, darunter die Erzählung „Der Zug war pünktlich“. Er, 1917 geboren, war Mitte dreißig, sie fast neun Jahre jünger, erst Mitte zwanzig. Beide arbeiteten an der Etablierung ihrer Autorschaft, sie noch ohne eigene Buchpublikation.

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