"Seit einige Medien meinen SoundCloud-Kanal erwähnt haben", teilte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) im vergangenen Dezember via Twitter mit, "haben sich über 14 000 Menschen meinen letzten Track angehört. Ich fühle mich sehr geehrt. Hoffentlich tun niemandem die Ohren weh." Für die Musik, die der Minister unter dem Pseudonym MBSounds im Internet publiziert, ist er immerhin nicht auf Konzertsäle angewiesen. Sonst wüsste er vielleicht, dass der Gesetzentwurf, den er jetzt mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ausgehandelt hat, die Konzertveranstalter geradezu in Panik versetzt. Sollte dieses neue Infektionsschutzgesetz an diesem Donnerstag wie geplant den Bundestag passieren, hätten von 1. Oktober an die einzelnen Bundesländer die Möglichkeit, bei "konkreter Gefahr" für das Gesundheitssystem oder die kritische Infrastruktur wieder Personenobergrenzen in Innenräumen zu verfügen. "Dann sitzen wir auf einem Pulverfass", sagt Klaus Wollny, Geschäftsführer der Hanseatischen Konzertdirektion in Hamburg. "Wir wissen nichts und können uns auf nichts einstellen. Das ist eine katastrophale Situation."
Konzertbranche und Corona:"Die Leute werden tierisch sauer sein"
Der Bundestag berät das neue Infektionsschutzgesetz - und die deutschen Konzertveranstalter fürchten ein "ganz schweres Jahr".
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