Indigene Kulturen in Kanada:„Den Begriff Indianer sollte man nicht mehr verwenden“

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David A. Robertson gehört selbst der indigenen Gemeinschaft der Cree an, wusste davon aber bis zu seiner späteren Jugend nichts. (Foto: Amber Green)

David A. Robertson ist mit Kinderbüchern über die indigene Bevölkerung Kanadas zum Bestsellerautor geworden. Ein Gespräch über die Klugheit von Kindern, Kolonialismus und Winnetou.

Interview von Kathleen Hildebrand

Zwei indigene Pflegekinder, die durch ein magisches Portal auf dem Dachboden in eine mythische Welt gezogen werden: Der Plot von David A. Robertsons „Misewa“-Reihe erinnert an die Narnia-Bücher von C. S. Lewis, verbindet das Motiv der Parallelwelt aber mit der Geschichte der kanadischen „First Nations“, der dortigen Ureinwohner. Robertsons Saga ist ein Bestseller, auch seine Bilderbücher sind in viele Sprachen übersetzt worden, gerade erschien „Reise in den Norden“ auf Deutsch im Little-Tiger-Verlag. Seine Bücher handeln von der Gegenwart indigener Menschen in Kanada, von schmerzhaften Erinnerungen an die sogenannten Residential Schools, Internate, in denen indigene Kinder von ihren Familien getrennt wurden, in denen sie ihre Kultur nicht pflegen, ihre Sprachen nicht sprechen durften. Man erreicht David A. Robertson im Videotelefonat, an der Wand hinter ihm hängen gerahmt einige der schlichten Illustrationen aus seinen Bilderbüchern.

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