... geht es nun, 25 Jahre nach seinem Tod, im Krieg um seinen Nachlass weiter: Witwe Eva und die Kinder Jessyka und Wenzel, nach eigener Aussage "ebenfalls ein Teil seiner Skulpturen", liefern sich seit Jahren einen Kampf gegen das Museum Schloss Moyland im Kreis Kleve: Hier lagern fast 5000 Arbeiten von Joseph Beuys, darunter viele frühe Zeichnungen, und etwa 20.000 Archivalien zum Leben und Wirken des Künstlers.
Damit ist die Sammlung das weltweit größte Beuys-Archiv. Aufgebaut von den Gebrüdern van der Grinten, die als Jugendliche den orientierungslosen jungen Künstler nach dem Krieg und seinem Einsatz bei der Luftwaffe inklusive Flugzeugabsturz über der Krim, den er nur knapp und mit Granatensplittern im Körper überlebte, auf dem elterlichen Hof aufgenommen hatten.
"Er war ein exzessiver Raucher, wollte aber das Haus nicht verlassen. Also sagten wir: Gut, wir holen dir Zigaretten - aber du musst eine Zeichnung machen. Er war da nicht störrisch", erzählte Franz van der Grinten in einem Interview mit der Zeit. Viele weitere Bilder kauften ihm die Gebrüder ab, teilweise über Jahre hinweg abbezahlt, organisierten seine erste Einzelausstellung im elterlichen Stall - und eröffneten 1997 auf dem ehemaligen Jagdschloss des Preußenkönigs Friedrich II. mit Unterstützung des Landes und der niederländischen Grafenfamilie van Steengracht, die Vorbesitzer waren, das Museum Schloss Moyland. Zu Eröffnung kam auch Johannes Rau, inzwischen als Landesvater.
Die van der Grintens, Hans und Franz, von denen Bruder Hans inzwischen verstorben ist, stellten auf dem Schloss noch viele weitere Künstler als Ausdruck ihrer fleißigen Sammelleidenschaft aus - doch Gegenstand der Kritik wurde und bleibt ihr berühmter alter Freund: Beuys. Von Anbeginn kritisiert, ...