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Die schöne Amanda Peet spielt das Bad Girl in dem neuen Kinofilm Please Give, und wird auch sonst eher unterbewertet. Warum nur? Die Bilder.
Es waren nur kleine Szenen, die Amanda Peet in dem Film Was das Herz begehrt an der Seite von Jack Nicholson, Diane Keaton und Keanu Reeves hatte. Doch wenn von der Hollywoodkomödie, in der Nicholson einen alternden Playboy spielt, der sich in die Mutter seiner Freundin verliebt, eines in Erinnerung geblieben ist, dann dieses: Amanda Peet sprüht. Vor Energie, vor Spiellust, vor Ausstrahlung und vor Charisma. Weshalb eigentlich nicht begreiflich ist, dass ihr Name außerhalb Hollywoods nicht bekannter ist.
Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de
Amanda Peet in "Was das Herz begehrt"
Quelle: Columbia Tristar/ddp
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Im Januar 1972 als Tochter eines Anwalts und einer Sozialarbeiterin in New York geboren, zeigte Amanda schon als Kleinkind ihre Begeisterung für die Bretter, die die Welt bedeuten - indem sie als Dreijährige bei einer Theateraufführung schnurstracks auf die Bühne kletterte, um mitzuspielen. Das nennt man frühkindliche Orientierung.
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Wegen ihrer angenehmen äußeren Erscheinung fiel es der Universitätsabsolventin in Geschichte nach einer vierjährigen Lehrzeit bei der deutsch-amerikanischen Schauspiellehrerin Uta Hagen, die auch schon Robert De Niro unterrichtet hat, zunächst nicht schwer, an Rollen zu gelangen. Sie spielte 1995 in ihrem ersten Kinofilm mit (Animal Room), und ein Jahr später schon an der Seite von Jennifer Aniston, Michelle Pfeiffer und George Clooney in den Liebeskomödien She's the One und Tage wie dieser.
Amanda Peet in "Identität"
Quelle: SZ
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Es folgten Independent-Filme wie Auf der Strecke geblieben und das Drama Touch me, in dem sie eine aidskranke Aerobic-Lehrerin spielt, bevor sie eine Nebenrolle an der Seite von Sean Connery ergatterte - in dem Drama Leben und Lieben in LA. Doch der Durchbruch blieb aus. Einem breiteren Publikum bekannt wurde sie erst im Jahr 2000 durch die Hauptrolle in der Fernsehserie Jack & Jill - da geht es um ein junges New Yorker Pärchen und seine amourösen Verstrickungen.
Amanda Peet in "Whipped"
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Nachdem sie jahrelang nur wegen ihres Aussehens für kleinere Rollen besetzt wurde, überraschte sie im Jahr 2000 die Kritiker mit ihrer Rolle in der Krimikomödie Keine halben Sachen (The Whole Nine Yards) als Zahnarzthelferin, die sich in einen Auftragsmörder (Bruce Willis) verliebt. Es wurde eine Fortsetzung gedreht - The Whole Ten Yards.
Nun war die Schöne besser im Geschäft, spielte 2002 die Drogenabhängige in der Tragikkomödie Igby an der Seite von Susan Sarandon und Jeff Goldblum und 2003 mit Ashley Judd und Morgan Freeman im Thriller Im Netz der Lügen, sowie in dem Thriller Identität an der Seite von John Cusack mit ...
US-Filmplakat zu "Keine halben Sachen 2 - Jetzt erst recht"
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... und dann folgte eben der Clou: Die Komödie Was das Herz begehrt (2003) dreht sich eigentlich um die Liebe im Alter, die sich unabhängig macht von Schönheit und Frische, wunderbar gespielt von Jack Nicholson und Diane Keaton (im Bild). Nur leider taucht da eben immer wieder mal die Tochter der Auserwählten auf, mit der Macho Harry zuvor eine Affäre hatte. Und ganz im Gegensatz zu Keanu Reeves, der sich als junger Möchtegern-Lover an ihre Mutter heranmacht, bleibt sie dabei ganz und gar nicht blass - sondern absolut umwerfend. Was dem Film und seiner eigentlichen Aussage ziemlich ins Gehege gerät.
Quelle: Reuters
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Danach hätte man gerne mehr von ihr gesehen. Tragendere Rollen, ernsthaftere Aufträge - oder auch eine feste Ausrichtung auf das komödiantische Fach, welches schließlich zu den schwierigsten unter den schauspielerischen Disziplinen gehört.
Und tatsächlich: 2004 wurde Altmeister und Musensucher Woody Allen auf Amanda aufmerksam und engagierte sie für seinen Film Melinda und Melinda als aufstrebende Jungregisseurin an der Seite von Chloë Sevigny - wieder nur für eine Nebenrolle. 2005 spielt sie in George Clooneys engagiertem und mehrfach ausgezeichnetem Polit-Thriller Syriana mit, der neben einem Golden Globe und einem Oscar auch einen Preis für das beste Casting gewann. Amanda brillierte dabei an der Seite von Matt Damon - in einer Nebenrolle.
Quelle: SZ
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Die Hauptrollen, die ihr bisher angeboten wurden, beschränken sich auf weniger erfolgreiche Liebesfilme wie So was wie Liebe (A Lot Like Love), 2005 mit Ashton Kutcher über ein spät verbandeltes Paar, Griffin und Phoenix (2006) über ein krebskrankes Paar und 2007 Dein Ex - Mein Albtraum über ein auseinandergerissenes Paar - immerhin ergatterte sie 2009 die weibliche Hauptrolle in dem Weltuntergangs-Blockbuster 2012, wieder einmal an der Seite von John Cusack. Wobei der Begriff "weibliche Hauptrolle in einem Actionfilm" meist eher schmückendes Beiwerk bezeichnet, so auch hier.
US-Filmplakat zu "So was wie Liebe"
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Im Privatleben spielen spätestens seit 2007 ebenfalls andere die Hauptrolle: Ihre damals geborene Tochter Frances Pen, Ehemann und Drehbuchautor David Benioff und seit April 2010 ihre zweite Tochter Molly June. Mit einem Interview für die Elternzeitschrift Cookie tat sie sich 2008 allerdings keinen Gefallen, indem sie Eltern ungeimpfter Kinder als "Parasiten" bezeichnete. Zwar ist der Begriff in den USA weniger stark belastet als hierzulande - viele Freunde machte sie sich dadurch aber auch nicht.
Quelle: SZ
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Es war übrigens einer ihrer raren Ausflüge in die Welt der Covergirls - im Gegensatz zu dieser Dame, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht und derzeit die Listen der Topverdiener in einer anderen Branche stürmt: Die 27-jährige Isabeli Fontana aus Brasilien (Foto) könnte mit ihren genauso strahlend blauen Augen glatt als ihre kleine Schwester durchgehen. Momentan ist das Topmodel auf jedem zweiten H&M-Plakat zu sehen zu sehen. Am Aussehen also kann es nicht liegen, ...
Quelle: Reuters
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... an der schauspielerischen Leistung aber auch nicht, dass Amanda Peet nach wie vor auf ihren ganz großen Durchbruch hofft.
Um ihren neuen Film vorzustellen, reiste sie jedenfalls im Februar hochschwanger zur Berlinale (im Bild): Please Give, der am Donnerstag in den deutschen Kinos anlief, dreht sich mal wieder um ein New Yorker Paar - und mal wieder spielt Amanda Peet die Nebenrolle: Sie verführt den Ehemann. Abgesehen davon handelt der Film von der Frage, wie man in dieser Gesellschaft ein guter Mensch sein kann - eine schwarzhumorige Satire auf das verlogene Wohltätigkeitsgebaren der skrupellosen Geschäftemacher von nebenan - mit Catherine Keener und Oliver Platt in den Hauptrollen.
Quelle: ag.ddp
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Und Amanda Peet? Ist inzwischen 38 Jahre alt, ihre Augen leuchten noch fast genau so blau wie zu Beginn ihrer Karriere vor 15 Jahren - doch wenn nicht irgendwer in Hollywood sehr bald ihr Potential ausschöpft, wird sie wohl in diesem Leben nicht mehr über die zweite, dritte oder vierte Nebenrolle hinauskommen. Aber Königin der Nebenrollen muss man ja auch erst mal werden.