Ikea-Museum in Schweden:Hurra, wir leben schon

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Das neue Ikea-Museum in Älmhult in Südschweden erinnert an Möbelklassiker und feiert den Firmengründer. Vor allem aber verfolgt es den Zweck, die Marke zur Instanz für Sinnstiftung umzudeuten.

Von Thomas Steinfeld

Gleich im Eingang des Ikea-Museums hängt ein mehr als zwei Meter hohes Porträt eines älteren Herrn: Ingvar Kamprad ist der Gründer und vermutlich, trotz seiner neunzig Jahre, immer noch der eigentliche Leiter des Unternehmens. Er blickt ein wenig besorgt, wirkt allerdings von Grund auf freundlich. Das Bild erscheint jedoch in seinen Konturen seltsam unklar, wie verschwommen. Man muss nah herantreten, um den Grund zu erkennen: Es ist aus lauter Punkten zusammengesetzt, und jeder Punkt besteht aus einer weiteren Porträtfotografie. Sie zeigt einen Ikea-Mitarbeiter, einen von fast zweihunderttausend Beschäftigten, sodass sich das Bildnis Ingvar Kamprads als Mosaik aus den Bildnissen anderer Menschen entpuppt. Ikea, so lautet die Botschaft dieses Bildes, ist zwar Ingvar Kamprad. Aber dieser milde Mann ist als eine Art Gesamtmensch einer aus Arbeitern und Angestellten gebildeten Menge zu verstehen, die sich zu dem als Slogan neben dem Porträt formulierten angeblichen Firmenzweck vereint: "einen besseren Alltag für die vielen Menschen schaffen".

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