Igor Zelensky, Direktor des Bayerischen Staatsballetts, tritt am Montag zurück. Das teilte das Bayerische Staatsballett am Sonntagabend mit und verwies auf private und familiäre Angelegenheiten als Grund für den Rücktritt des Russen. Bis ein neuer Direktor gefunden sei, sollen die Ballettmeister Judith Turos und Thomas Mayr "die Kontinuität sicherstellen". Die Nachfolge Zelenskys solle in den nächsten Wochen geregelt werden.
Zelensky selbst äußerte sich schriftlich zu seinem Rücktritt: "Eine Ballettkompagnie zu führen, erfordert absolute Konzentration und Kapazität", so der scheidende Ballettdirektor. "Aktuell verlangen jedoch private Familienangelegenheiten meine volle Aufmerksamkeit und Zeit, die mit der Leitung einer Ballettkompanie nicht vereinbar sind. (...) Meine Familie braucht nun meine ganze Unterstützung"
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Zelensky war unter Druck geraten, weil bekannt geworden war, dass er als Berater einer russischen Stiftung tätig ist, deren Aufgabe es ist, vier große kulturelle Zentren zu errichten. Eines davon auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Ein inzwischen aus dem Netz verschwundenes Video, das der SZ vorliegt, zeigt Zelensky bei der Vorstellung des Projekts Seite an Seite mit Wladimir Putin. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hatte sich Zelensky nicht öffentlich geäußert, zuletzt war er einige Zeit krankgeschrieben.
Staatsintendant Serge Dorny dankte Zelensky für seine Arbeit am Bayerischen Staatsballett. Und auch Kunstminister Markus Blume (CSU) würdigte Zelensky: "Ich zolle der persönlichen Entscheidung Respekt. Das Bayerische Staatsballett hat unter der Leitung von Igor Zelensky große künstlerische Erfolge gefeiert. Im Gedächtnis werden vor allem die vielen Auftritte weltberühmter Ballettstars bleiben, die Herr Zelensky nach München geholt hat." Zelensky hatte im September 2016 die Leitung des Bayerischen Staatsballetts übernommen.