Igor Levit am Prinzregententheater:Der Vorspieler

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Klassik als Protest, wobei die Musik aber nie ihre Größe einbüßt: der Ausnahmepianist Igor Levit. (Foto: Jens Meyer/AP)

Igor Levit beschließt seinen Zyklus der Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven im Prinzregententheater. Wie sich Beethoven der Musikgeschichte stellt, begreift er als rabiaten Kampf um die Vorherrschaft.

Von Helmut Mauró

Man muss die letzten drei Klaviersonaten Ludwig van Beethovens, die der Pianist Igor Levit als Abschluss des Sonatenzyklus im Münchner Prinzregententheater vortrug, nicht unbedingt als Heiligtum anbeten oder zum Gipfelpunkt aller Klaviermusik erheben. Es gibt auch unter den 29 vorherigen Sonaten des Zyklus einige von Belang. Dennoch sind zumindest Opus 110 und Opus 111 Marksteine der Musikgeschichte. Für die einen ein krönender Abschluss, für andere ein großer Beginn, eine romantische Hoffnung, die ins Unendliche weist. Auch Igor Levit sieht in Beethoven den frühromantischen Revolutionär, der allerdings nicht abstrakt philosophiert, sondern sich geradezu physisch mit der Frage auseinandersetzt, wohin die Entwicklung der Kunst und der ganzen Menschheit gehen soll. Folglich setzt Levit vor allem auf drastische Gegensätze, auf eine körperliche Dialektik aus "Wildheit" und "Zartheit", wie er dies einmal benannte.

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