Sein Haupt- und Glanzstück in Salzburgs ausverkauftem Großem Festspielhaus liefert der Pianist Igor Levit diesmal nicht mit einer ausgewiesenen Klavierkomposition, sondern zur Überraschung selbst mancher Klassikkenner mit einer großen Symphonie Ludwig van Beethovens – und dies auch noch in der virtuosen, kniffligen Klavierfassung von Franz Liszt. Dabei macht Levit zu Beginn Johann Sebastian Bachs spektakuläre Chromatische Fantasie und Fuge zu einem brillant barocken Vorspiel. Und inszeniert mit den folgenden sechs Intermezzi op. 118 des betagten Johannes Brahms ein trockenes Selbstgespräch des Abschieds, der lyrischen Intimität. Soweit eine solche vor zweitausend Zuhörern entstehen kann.
Igor Levit spielt Beethoven Im Rausch
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Grand Tour mit Liszts Beethoven-Imitat bei den Salzburger Festspielen: Igor Levit meißelt und donnert die Siebte Symphonie in den Flügel.
Von Wolfgang Schreiber

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