Süddeutsche Zeitung

Holtzbrinck-Gruppe:Walid Nakschbandi

Der Journalist und TV-Produzent Walid Nakschbandi wird ab Januar "Senior Vice President und Director of Content Development" bei der Holtzbrinck Publishing Group. In dieser Funktion soll er unter anderem die Verlage der Holtzbrinck-Gruppe "bei der Suche nach Themen und Trends unterstützen", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Zu Holtzbrinck gehören unter anderem die Verlage Kiepenheuer & Witsch, S. Fischer und Rowohlt. Außerdem solle Nakschbandi "die Möglichkeiten medienübergreifender Zusammenarbeit (z. B. TV, Kino, Serien, Bücher, Internet, Podcast, Radio) stärken". Nakschbandi wurde 1968 in Kabul geboren, studierte Politik und Jura in Bonn und Berlin und war zuletzt Geschäftsführer der konzerneigenen AVE TV- und Filmproduktion. In der Branche wurde nicht erst seit der Demission der Rowohlt-Verlegerin Barbara Laugwitz spekuliert, dass Holtzbrinck dem Vorbild seines Konkurrenten Random House folgen und ebenfalls eine Zentralisierung der Verlagsaktivitäten planen könnte. Für die traditionsreichen Verlage der Holtzbrinck-Gruppe käme diese Zentralisierung einem Souveränitätsverlust gleich. Dass die Berufung Nakschbandis nun als Schritt in diese Richtung gelesen werden könnte, scheint Holtzbrinck bewusst zu sein: In der Mitteilung zur Personalie betont der Konzern die "Dezentralität" seiner Verlage.

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Quelle:
SZ vom 14.12.2019 / SZ
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