Hörenswert:Badminton in Bayern

Döberl und Hasingers neue CD

Von Oliver Hochkeppel

Manches blüht lange im Verborgenen. Das niederbayerische Duo Döberl und Hasinger zum Beispiel. Die beiden Endvierziger lernten sich in der Schule kennen, entdeckten als gemeinsame Leidenschaft die Musik. 1981 traten sie erstmals öffentlich auf und machten 1987 und 1990 ihre ersten LPs. Nur drei CDs sind seither im digitalen Zeitalter dazugekommen. Hört man die soeben selbst verlegte namens "Wamamoumouma", dann bedauert man das ein wenig.

Nicht dass die Multiinstrumentalisten Andreas Döberl und Rainer Hasinger große Virtuosen wären. Aber ihre Songs passen zielgenau zu ihren Texten. Die vielleicht gender-politisch nicht korrekte, aber mit netten Beispielen versehene Klage "Er geht ja, aber sie" kommt als Delta Blues daher, das Aufschneider-Bashing "Der Club" bekommt eine Prise Peter-Alexander-Gesang. "I hob Uran im Garten" klingt fast wie ein Stück der Comedian Harmonists. Alles bleibt authentisch, nicht nur wegen der nie aufgesetzten Mundart, sondern auch wegen der Inspirationsquelle, die sich seit dem ersten Album "Dorfg'schichtn" nicht verändert hat. Titel wie "Badminton", "Da Jean" oder "Dalai Lama" zeigen, dass Globalisierung und Zeitgeist auch auf dem Land Einzug gehalten haben. Was zu hochgradig kabarettistischen, teilweise extrem langen Texten mit einem hintersinnigen, manchmal sogar abgründigen Humor führt.

Dölberl und Hasinger: "Wamamoumouma" (Selbstverlag www.doenerlundhasinger.de); live: Freitag, 27. November, 20 Uhr, Trattoria Limone, Zorneding-Pöring, Burgstraße 21

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: