Hörbuch:Inge vermisst wirkliche Gefühle

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Ein fantasievoll-freies Spiel mit Thomas Manns "Tonio Kröger": Leonhard Koppelmann hat die Lesung der Künstlernovelle durch ihren Autor im Jahr 1955 in ein sehr heutiges Hörspiel eingebaut.

Von Florian Welle

Im Frühjahr 1955 gelang dem NWDR, dem späteren NDR, ein Coup. Schon eine geraume Zeit hatte der Leiter des "Kulturellen Worts", Jürgen Eggebrecht, versucht, Thomas Mann zu einer Lesung seines "Tonio Kröger" zu bewegen. Doch der Nobelpreisträger war gänzlich überlastet, sagte ab. Dann geschah das Unerwartete, im April 1955 sprach der 79-jährige in drei Tagen mit immer noch kräftig-frischer Stimme in seinem Kilchberger Domizil die Künstlernovelle ein. Mit ihr liegt die einzige vollständige Einlesung Manns vor, ihre Ausstrahlung wurde zum Ereignis. Wenige Monate später starb der Zauberer.

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