Monika Borgmann reiste erstmals in der Silvesternacht 1986 nach Libanon, noch während des Bürgerkriegs. Inzwischen hat die 1963 in Aachen geborene Dokumentarfilmerin, Archivarin und Aktivistin neben dem deutschen auch den libanesischen Pass. 2004 heiratete sie den Beiruter Verleger Lokman Slim, mit dem sie preisgekrönte Dokumentationen etwa über die Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila oder das syrische Foltergefängnis Tadmor drehte. Gemeinsam bauten sie ein Archiv- und Dokumentationszentrum für libanesische Geschichte und ein Kulturzentrum im Süden Beiruts auf, das Borgmann seit drei Jahren allein führt, nachdem ihr Mann von einem Treffen mit Freunden im Süden des Landes nie zurückkehrte: Am 4. Februar 2021 wurde der 58-Jährige erschossen im gemieteten Auto aufgefunden.
Libanon:„Wir wollen dem Kult des Todes eine Kultur des Lebens entgegensetzen“
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Monika Borgmann führt ein Kulturzentrum mitten im Hisbollah-Gebiet im Süden Beiruts – obwohl ihr Mann wohl von der Miliz ermordet wurde. Ein Gespräch über Kunst als Mittel des Widerstands und den Traum von einem Bier in Haifa.
Interview von Moritz Baumstieger
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