Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek:Asche zu Kunst

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"Der schwarze Vulkan": Der aufgebahrte Aschehaufen im Rokokosaal der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek besteht aus Partikeln hier verbrannter Buchseiten. (Foto: Klassik-Stiftung Weimar)

Vor zwanzig Jahren brannte die berühmte Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar. Die Installation „Ars Ignis“ erinnert daran – und feiert „die Poesie der Zerstörung“.

Von Christine Dössel

Kann es sein, dass es tatsächlich nach Verkohltem riecht im prächtigen Rokokosaal der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar? Oder ist das nur Einbildung, eine Art olfaktorische Fata Morgana? Sie könnte daher rühren, dass auf einem schwarzen Sockel in der Mitte des Raumes ein kleiner Haufen Asche aufgebahrt ist, umschlossen vom Glas einer Vitrine. Ja, er rieche es auch, sagt ein Mann in unserer Besuchergruppe – man darf die edle Bibliothek nur in einer begrenzten Zahl von 25 Personen betreten und nur mit riesigen Filzpantoffeln über den Schuhen, die einen zum Schlurf machen. Kein Zweifel, sagt der Mann, das sei der Geruch von kalter Asche.

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