Süddeutsche Zeitung

Hertzkammer:Sound für die Höhle

Grey legt in der Favorit Bar auf

Von Mira Mann

Ausgehen hat was von sich zeigen, klar. Das neue Shirt, die neuen Schuhe, die Kombination von zwei besonderen Teilen. Ausgehen spielt sich aber auch in der Begegnung mit anderen ab: Die Haltung, die wir einnehmen, die Infos, die wir teilen und der Geschmack, den wir entwickeln. Ausgehen ist ein höchst kommunikativer Akt. Ein Geben und Nehmen, weichgezeichnet von Nachtlicht und Alkohol.

Es gibt Abende, an denen dieses Spiel einfach nervt, man aber trotzdem vor die Tür will. Gerade wenn der Winter langsam beginnt, werden Orte wichtiger, an denen man sich gut verstecken kann. Die Favorit Bar ist ein solcher Ort, so sicher und robust. Seit Jahren eigentlich die gleiche Höhle. Das DJ-Pult gegenüber der Tür, rechts die Bar, links die verwinkelt-stufigen Sitzgelegenheiten. Ein Ort, an dem man bestens stundenlang an der Bar hängen, Musik hören und einfach seine Ruhe haben kann.

In der Favorit Bar ist eine andere Form des Spiels aus Sehen und Gesehenwerden möglich. Es fühlt sich mobil an, für den Rückzug ist jederzeit gesorgt. Und das tut in einer Stadt wie München im November besonders gut. An diesem Donnerstag belegt den Platz hinter dem DJ-Pult ein Exil-Münchner, Julian Maison alias Grey, bekannt von Gruppen wie Gef, Katie Smokers Wedding Party oder etwas aktueller auch 1115. Seine Musikauswahl passt perfekt zum Ort: Sie umschmeichelt und bettet, hat Raum für Experimente.

Grey , Donnerstag 15. November, Favorit Bar, Damenstiftstraße 12.

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Quelle:
SZ vom 15.11.2018
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