Hertzkammer:Gut und erfahren

Sascha Funke legt in der Registratur auf

Von Sabine Gietzelt

Er ist quasi eine Institution und mischt schon seit den Neunzigern in der Elektronik-Szene mit. In Zeiten, als elektronische Musik aus Deutschland weltweit als ausgefuchste Spezialität galt, die ganz weit vorne dran war, gehörte Sascha Funke in die Riege der DJs, mit denen man immer trumpfen konnte. Das mit der Exklusivität elektronischer Beats ist längst Schnee von gestern. Der Berliner Sascha Funke ist aber immer noch da, auch wenn er sich mittlerweile ein wenig mehr im Hintergrund hält.

Erste Partys veranstaltete er als Teenager in Jugendzentren, während um ihn herum - kurz nach der Wende - im damals noch wilden Osten Berlins im Spannungsfeld halb legaler Clubs legendäre Underground-Partys gefeiert wurden. Als gebürtiger Ostberliner war er schon mit zwölf Jahren vom Dance-Fieber infiziert worden. Bald legte Sascha Funke selbst in Clubs wie dem SO 36 auf. Da war er 20 Jahre alt und bei Weitem nicht der einzige Technoinfizierte in seinem Umfeld. Gemeinsam mit dem damals ebenfalls noch grünschnäbeligen Newcomer Paul Kalkbrenner, bastelte er in einem gemeinsamen Studio erste Tracks. 2007 ließ Sascha Funke mit "Mango" eine bis heute gefeierte und ziemlich einzigartige Platte mit leicht sakralem Ambient Pop vom Stapel, in dessen Sound sich auch explizite Technohasser verliebten und dann verliebte sich Sascha Funke, machte fortan Musik mit seiner Frau und nannte die Zusammenarbeit Saschienne.

The Story goes on und DJs werden älter. Paul Kalkbrenner hat mit Underground nicht mehr viel am Hut und der frankophile Sascha Funke ist eine solide Kraft, gut und erfahren. Da kann nix schief gehen.

Sascha Funke, Samstag, 16. April, 21 Uhr, Registratur, Müllerstraße 42

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: