MeinungGesellschaft:Werft lieber wieder Blätter in die Luft

Essay von Kathleen Hildebrand

Lesezeit: 4 Min.

Graue Nebel wallen: Es könnte so schön sein im Herbst, wenn er nicht auch der „Herbst der sozialen Grausamkeiten“ wäre.
Graue Nebel wallen: Es könnte so schön sein im Herbst, wenn er nicht auch der „Herbst der sozialen Grausamkeiten“ wäre. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Vom „Herbst der Entscheidung“ zum „Herbst der Reformen“ wird die beschauliche Jahreszeit von Politikern gerade heillos überfrachtet. Eine Mahnung zur Coziness.

„Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da“, singt der Vierjährige nach dem Kindergarten. Er greift sich zwei Händchen voll brauner, feuchter Blätter, strahlt und wirft sie in die Höhe, als wollte er Werbung machen für diese Jahreszeit, für glänzende Kastanien oder für ein pflanzliches Eisenpräparat zur Erkältungsprophylaxe. Der Vierjährige guckt, zum Glück, keine Nachrichten. Denn da klingt der Herbst dieses Jahr ganz anders als nach glockenhell beschworenen Blättern, Igeln und Drachen, die man steigen lässt. Er klingt richtig, richtig anstrengend.

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