Süddeutsche Zeitung

Nachruf:Henning Boëtius ist tot

Der Schriftsteller wurde mit seinen Romanbiografien und einer Krimireihe bekannt. Er starb im Alter von 82 Jahren.

Der Schriftsteller Henning Boëtius ist gestorben. Das teilte sein Verlag btb in München mit. Boëtius war ein enorm produktiver Autor von Romanbiografien, etwa von J. M. R. Lenz, Clemens Brentano und Arthur Rimbaud. Auch seine Kriminalromane um den Kommissar Piet Hieronymus und dessen "naiven Kinderblick auf die Verhältnisse" fanden viele Leser. Eine Trilogie autobiografisch grundierter Bücher begann mit seinem erfolgreichsten Buch "Phönix aus der Asche" aus dem Jahr 2000, in dem er die Lebensgeschichte seines Vaters verarbeitete, der im Mai 1937 an Bord war, als der Zeppelin Hindenburg explodierte und das Unglück überlebte.

Zuletzt erschien 2020 ein Roman über die letzten Jahre Heinrich Heines unter dem Titel "Der weiße Abgrund". In wenigen Tagen erscheint sein letzter Piet-Hieronymus-Krimi "Das chinesische Zimmer". "Für ihn war Freiheit, im Leben wie in der Kunst, eine unabdingbare Notwendigkeit; er musste sich immer treu bleiben, wollte sich nie verraten und hat sich dabei, allen Widerständen und Rückschlägen zum Trotz, doch nie aufgegeben und sich immer wieder neu erfunden", schreibt Boëtius' langjähriger Verleger Georg Reuchlein in Erinnerung an seinen Autor. Henning Boëtius wurde 82 Jahre alt.

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