Katastrophen haben in Literatur, Theater, Kino schnell etwas Surreales. Im Roman „Das Institut“ gibt es gegen Ende, zwischen den Trümmern eines großen Labors, eine gespenstische, schemenhafte Gestalt, „wie eine Eisskulptur, die ruhig und still inmitten des Chaos emporragt“. Ein toter Mann, ein Zischen ist hin und wieder aus seinem Mund zu hören. „Stickstoff. Im Körper? Er ist gefroren. Vollkommen.“ Einer der Kryobehälter im Lagerraum des Labors ist explodiert, ein Stickstofftank, in dem teilweise hochgefährliche Viren aufbewahrt werden, umspült von flüssigem Stickstoff von minus 186 Grad Celsius. Ein Mensch in eine Skulptur verwandelt: „Ähnlich den Bewohnern von Pompeji, die einst von der Asche des Vesuvs überrascht wurden, bei ihren Tätigkeiten in den pyroklastischen Strömen sofort starben und der Nachwelt in den Gipsabgüssen ihrer zersetzten Leichen erhalten blieben.“
Thriller von Hendrik Streeck:Was macht er als Nächstes?
Lesezeit: 3 Min.

Hendrik Streeck wurde als Virologe bekannt, zieht bald für die CDU in den Bundestag ein – und veröffentlicht nun den unangenehm plausiblen Viren-Thriller „Das Institut“. Wohin mag diese Karriere wohl noch führen?
Von Fritz Göttler

„Zero Day“ auf Netflix:Plötzlich pausiert die Verfassung
In „Zero Day“ soll Robert De Niro als früherer US-Präsident eine Digitalattacke auf Amerika aufklären. Die paranoide Thrillerserie ist das vielleicht letzte Stück eines gerade zugrunde gehenden Genres.
Lesen Sie mehr zum Thema