Als Helga Schubert vor zwei Jahren den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann, war das ein Triumph, der ihr Glückwünsche, Lobeshymnen und ein unentwegt klingelndes Telefon bescherte. Für den Literaturbetrieb war es ein Armutszeugnis: Wie konnte es sein, dass diese Autorin, deren Erzählung "Vom Aufstehen" Jury und Publikum gleichermaßen verzauberte, 20 Jahre lang für die Schublade hatte schreiben müssen? Warum hatte kein Verlag sich für sie interessiert?
Frühe Erzählungen von Helga Schubert:Gute Reise
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Man hat die Bewohner der Hinterhäuser vom Prenzlauer Berg vor Augen, wenn man Helga Schubert liest. Hier die Dänenstraße in den Siebzigerjahren.
(Foto: Klaus Krause/imago images/snapshot)"Lauter Leben", das neu erschienene Debüt von Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert, skizziert Biografien in der deutschen Diktatur.
Von Renatus Deckert
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