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Dokumentationen haben mit Spielfilmen eigentlich wenig gemeinsam. Könnte man meinen. Bei Heinrich Breloers Produktionen werden nämlich Genres vermischt. Der Erfinder des Doku-Dramas wird 70. In Bildern
Dokumentationen über historische Themen sind oft staubtrocken und lang. Spielfilme hingegen, in ihrer Natur oft zu fiktional, streifen an der Realität vorbei. Als Heinrich Breloer das Film-Genre Doku-Drama entwickelte, vereinte er darin beide Elemente und machte somit Geschichte für den Zuschauer erlebbar.
Die junge deutsche Geschichte ...
Quelle: AMW
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... ist das zentrale Thema in Breloers Produktionen. 1978 drehte er zusammen mit dem Regisseur Horst Königstein seinen ersten längeren Film Bi und Bidi in Augsburg. Der damals noch reine Dokumentarfilm führt zurück in das Jahr 1916 und erzählt die Liebesgeschichte des jungen Bertolt Brecht (im Bild: der jugendliche Bertolt Brecht 1918) und seiner Jugendliebe.
Weitaus weniger romatisch ...
Quelle: SV BILDERDIENST
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... präsentierte sich das vier Jahre später gedrehte Doku-Drama Das Beil von Wandsbek nach der Romanvorlage des deutschen Autors Arnold Zweig. Hamburg 1934: Die ganze Stadt erwartet gespannt den "Führer". Doch man will sich vor dessen Ankunft noch vierer Kommunisten entledigen. Da kein Henker in der Stadt ist, übernimmt diese Aufgabe als ansässiger Schlächter Teetjen (im Bild: Roland Schäfer), der das Geld nur allzu gut gebrauchen kann. Es gelingt jedoch nicht, die Tat des Schlächters, wie er es erhofft hatte, geheimzuhalten. Aufgrund des Hasses und der Verachtung, die man ihm für seine Tat entgegenbringt, erschießt sich Teetjen letztendlich.
Breloer hat in diesem Doku-Drama historische Fakten mit Bild- und Tondokumenten sowie Zeitzeugenberichten vermischt. Eine Methode, die bald zu seinem Markenzeichen wurde. In den Jahren darauf entstanden Produktionen wie ...
Quelle: SvenSimon
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... 1984 die Dokumentation Kampfname: Willy Brandt über die Zeit des Widerstandskämpfers und späteren deutschen Kanzlers im Exil oder das 1987 gedrehte Doku-Drama Eine geschlossene Gesellschaft. Darin setzt sich Breloer mit den Erinnerungen an seine eigene Schulzeit in einem katholischen Internat auseinander.
Quelle: Sueddeutsche Zeitung Photo
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1993 bot erneut das Leben eines deutschen Politikers Stoff für eine Produktion Breloers. Wehner - Die unerzählte Geschichte spiegelt die wichtigsten Stationen im Leben des ehemaligen kommunistischen und später sozialdemokratischen Politikers Herbert Wehner wider. Erstmals gelang es Einblick in die Moskauer Kommintern-Akten und das Parteiarchiv der SED zu erlangen. Der Film bringt viel über den kommunistischen Terror gegen die eigenen Kader ans Licht.
Quelle: OBS
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Ein Stück über ein noch sehr junges Kapitel der deutschen Geschichte lieferte Breloer 1997 mit dem Doku-Drama Todesspiel, das die Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer durch Mitglieder der RAF 1977 schildert (im Bild Hans Brenner alias Hanns Martin Schleyer).
Quelle: AP
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Der Film wurde 1997 mit zahlreichen Preisen, wie der Goldenen Kamera, dem Goldenen Löwen und dem Bayrischen Filmpreis ausgezeichnet (im Bild: links Dirk Martens alias Stefan Wisniewski und rechts Stefan Gebelhoff als Willi-Peter Stoll).
Quelle: Sibylle Anneck/WDR/Bavaria
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Mit einem großen deutschen Literaten setzt sich Breloer 2011 folgte in Die Manns - Ein Jahrhundertroman, der Verfilmung der Familiengeschichte des Schriftstellers Thomas Mann auseinander. "Ein halbes Jahrhundert deutscher Geschichte", wie es das deutsche Filmlexikon nennt, wurde als Fernsehrfilm in drei Teilen ausgestrahlt.
Die Rollen von Thomas Mann und seiner Frau Katia...
Quelle: AP
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... wurden mit Armin Müller-Stahl und Monica Bleibtreu hochkarätig besetzt.
Quelle: Sybille Anneck/WDR/OBS
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Die Reise von Elisabeth Mann Borgese, der jüngsten Tochter von Thomas Mann, durch Europa und Amerika bildet den Erzählrahmen der Geschichte. Heinrich Breloer begleitete sie auf der ganzen Reise. Breloer wurde für Die Manns - Ein Jahrhundertroman 2002 mit einem Emmy ausgezeichnet.
Die Geschichte rund um die "amazing family", wie der britische Diplomat und Schriftsteller Harold Nicolson die Manns 1939 betitelte, übte auf Breloer schon lange große Faszination aus. 1981 drehte er ein Doku-Drama über Klaus Mann,...
Quelle: SZ
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... den ältesten Sohn von Thomas Mann. Treffpunkt im Unendlichen - die Lebensreise des Klaus Mann war die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Klaus Mann, in der die Geschichte des homosexuellen Schriftstellers, der sich 1949 das Leben nahm, erzählt wird. Bei den Recherchen zum Film kam es zur ersten Kontakten mit Mitgliedern der Familie Mann. (im Bild: Klaus Mann mit seiner Schwester Erika)
Quelle: AFP
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Weg von der Literatur hin zur Politik: In Speer und Er verarbeitete Breloer 2004 die Biographie des Nationalsozialisten Albert Speer. Der Regisseur hatte bereits 1981 begonnen, sich mit der Thematik rund um den Architekten und dessen Beziehung zu Adolf Hitler zu beschäftigen, als er Speer kurz vor dessen Tod persönlich traf. In die Rolle von Adolf Hitler ...
Quelle: ddp
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... schlüpfte Tobias Moretti, die Rollen von Eva Braun und Albert Speer wurden mit Eva Haßmann und Sebastian Koch (im Bild rechts) besetzt.
Der Film konfrontierte die Kinder von Speer mit der Vergangenheit und Mitschuld ihres Vaters am Nationalsozialismus. Das Doku-Drama über Speer erntete viel Kritik. Historiker warfen Breloer jedoch vor, dass der Kriegsverbrecher im Film zu gut wegkomme. Speers Biographin Gitta Sereny kritisierte, dass Speers Mitschuld an der Vertreibung und Ermordung von Juden übertrieben dargestellt wurde.
Quelle: dpa
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Breloers zuletzt realisiertes Projekt war 2008 die Verfilmung des Gesellschaftsromans Die Buddenbrooks von Thomas Mann. Hier nahm sich der Regisseur zum ersten Mal eines fiktiven Themas an. Mit mehr als 1,2 Millionen Kinobesuchern war Buddenbrooks bisher Breloers größter kommerzieller Erfolg. In der ARD und auf arte...
Quelle: AP
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... wurde das Doku-Drama als Zweiteiler gezeigt. Erneut spielt Armin Müller-Stahl in einer Hauptrolle, neben einer Reihe anderer Filmgrößen wie Iris Berben, Sylvester Groth und Jessica Schwarz.
Der Film erzählt vom allmählichen Niedergang einer wohlhabenden deutschen Kaufmannsfamilie über vier Generationen. Der Roman weist einige Parallelen zu Thomas Manns eigener Familiengeschichte auf.
Quelle: dpa
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Auch mit 70 wird Heinrich Breloer nicht müde und recherchiert schon am nächsten Projekt. Erneut setzt er sich mit dem deutschen Dramatiker Bertolt Brecht auseinander, dessen Leben und Werk er nun realisieren will.