Heidegger-Biograf:Religion ohne Gott

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"Heidegger gehörte 1933 ganz einfach zum intellektuellen Mob, das heißt zu dem Teil der geistigen Elite in Deutschland, dem zu Hitler etwas Erhabenes einfiel", so Rüdiger Safranski. (Foto: Rolf Haid)

Zwischen Begriffsdelirium und Rosenkranzgebet: Der Schriftsteller und Heidegger-Biograf Rüdiger Safranski über Martin Heidegger als antisemitischen Denker im Windschatten Hitlers.

Interview von Michael Stallknecht

Heidegger und kein Ende: Der neue Band der "Schwarzen Hefte" aus den Jahren 1942 bis 1948 hat erneut belegt, wie sehr der Philosoph auch denkerisch in den Nationalsozialismus verstrickt war. (SZ vom 21./22. März). Gleichzeitig haben inzwischen dreitausend Menschen eine Petition unterschrieben, die das baden-württembergische Wissenschaftsministerium auffordert, die geplante Umwandlung von Heideggers einstigem Lehrstuhl an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in eine Juniorprofessur zu stoppen, unter ihnen Rüdiger Safranski. Der Schriftsteller, bekannt vor allem für seine Darstellungen philosophie- und literaturgeschichtlicher Persönlichkeiten, hat 1994 eine noch immer viel gelesene Biografie über Martin Heidegger vorgelegt - mit dem beziehungsreichen Titel "Ein Meister aus Deutschland - Heidegger und seine Zeit". Im Herbst erscheint sein neues Buch über das Phänomen der Zeit, in dem er sich unter anderem auf Heideggers Hauptwerk "Sein und Zeit" beziehen wird.

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