Zumindest eines kann man der AfD nicht vorwerfen: übertriebenen Optimismus und einen Mangel an extraharter Kante. Liest man sich in den Sitzungsprotokollen des Bundestags durch die Redebeiträge der angeblich gemäßigten AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel, entsteht das apokalyptische Bild eines Landes im Zusammenbruch, das von den politischen Machteliten systematisch zerstört wird. Bei ihren Fernsehauftritten im Wahlkampf, zuletzt im RTL-„Quadrell“, versucht Weidel den Spagat zwischen bürgerlichem Outfit im weißen Rollkragenpullover, dozierender BWLerin und mühsam gedämpfter Aggression gegen die „Altparteien“ der demokratischen Mitte.
Rhetorik der AfD:Hass auf Autopilot
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Die AfD entsichert die Sprache – und missbraucht damit die Parlamente. Hat sich das Land schon zu sehr daran gewöhnt?
Von Peter Laudenbach

Politische Diskurse:Wir Narren
Nicht nur die Debatte um Olaf Scholz’ „Hofnarren“-Aussage zeigt, wie sich der mediale Betrieb beschleunigt hat. Ein sogenannter Skandal folgt auf den nächsten. Für die Politik ist das erst mal praktisch, für die Demokratie auf Dauer katastrophal.
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