"Harry Potter"-Special auf Sky:Als Hermine und Ron sich küssten

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Klassentreffen: Rupert Grint, Emma Watson und Daniel Radcliffe im Neujahrs-Special "Return to Hogwarts". (Foto: dpa)

Vor zwanzig Jahren kam der erste "Harry Potter"-Film ins Kino. Im Jubiläums-Special "Return to Hogwarts" erzählen die Darsteller ihre liebsten Anekdoten.

Von Alexander Menden

"Wir konnten keinen Harry finden", erinnert sich J.K. Rowling. "Und wir gerieten so langsam in Panik." Irgendwie muss man ja einen Spannungsbogen erzeugen, wenn man auf den Beginn einer der erfolgreichsten Filmserien aller Zeiten zurückblickt. Dass die Autorin und Chris Columbus, Regisseur der ersten beiden "Harry Potter"-Filme, dann doch noch Daniel Radcliffe fanden, um den berühmtesten Zauberlehrling der Literaturgeschichte zu verkörpern, dürfte keine Riesenüberraschung für die Zuschauer des Jubiläums-Specials "Return to Hogwarts" sein.

Es ist anlässlich des 20. Premierenjubiläums des ersten Potter-Films "Harry Potter und der Stein der Weisen" vom 1. Januar an bei Sky und Sky Ticket zu sehen. Flankiert wird das Ganze durch das von Helen Mirren moderierte vierteilige Quiz "Harry Potter: Hogwarts Tournament of Houses", in dem Potter-Fans gegeneinander antreten und Fragen zum Potter-Universum beantworten müssen.

Die Story, wie aus einer mittellosen, alleinerziehenden Mutter die mit einer halben Milliarde verkauften Büchern erfolgreichste lebende Autorin der Welt, und wie aus ihrer Schöpfung Harry Potter eine Milliarden generierende Entertainment-Maschine wurde, ist schon oft erzählt worden. Nun ist anscheinend genügend Zeit verstrichen, um sich der Geschichte der Verfilmungen in ähnlich nostalgischer Ausführlichkeit zu widmen. Nur Rupert Grint, der Harrys Freund Ron Weasley spielte, bemerkt: "Eigentlich fühlt es sich noch nicht so an, als ob wir uns schon eine Reunion verdient hätten."

Die Weasleys seien "wie eine zweite Familie" gewesen, sagt Rupert Grint

Es ist durchaus interessant, die drei Hauptdarsteller Radcliffe, Grint und Emma "Hermine Granger" Watson in einem Nachbau eines Hogwarts-Sets sitzen und sich an vergleichsweise alte Zeiten zurückerinnern zu sehen. Dass die Besetzungen ziemlich perfekt waren, darüber gibt es kaum einen Zweifel - obwohl in der Rückschau die Darsteller so stark mit den Figuren verschmelzen, dass man sich kaum andere in diesen Rollen vorstellen kann. Besonders der Umstand, dass man sie im Laufe der Filme aufwachsen sah, dass etwa die pubertären Konvulsionen im "Feuerkelch" offenkundig eine Spiegelung der Entwicklung der Darsteller waren, machte die Reihe einzigartig.

Der durchgehende Eindruck in diesen knapp zwei mit Interviews, Filmszenen und Making-of-Schnipseln angefüllten Stunden ist, wenig überraschend, der einer großen, harmonischen Filmfamilie. Bahnbrechende Enthüllungen darf man bei dieser Rückkehr ins Zauberinternat nicht erwarten. Die Weasleys seien "wie eine zweite Familie" für ihn gewesen, verrät etwa Grint, die Zwillinge James und Oliver Phelps wie "echte ältere Brüder".

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Das Überraschendste sind noch Eingeständnisse wie das von Jason Isaacs, er habe den bösen Lucius Malfoy gar nicht spielen wollen und sei beim Vorsprechen so schlechter Laune und so verbittert gewesen, dass er einfach perfekt für diesen "Psychopathen mit einem Cobra-Stock" gepasst habe. Oder die Anekdote, der zufolge Richard Harris, der bis zu seinem Tod 2002 den Dumbledore spielte, die animatronische Phönixpuppe für einen echten Vogel hielt.

Viele der Darsteller, darunter Isaacs und Toby Jones (Dobby, der Hauself) waren sich der popkulturellen Bedeutung ihrer Figuren nach eigenem Eingeständnis nicht bewusst. Chris Columbus hingegen scheint sich seiner Bedeutung als Initiator der Reihe umso bewusster zu sein, und andere Teilnehmer bestätigen das gern: "Kein anderer Mensch hätte diese Serie so auf den Weg bringen können wie du", lobt etwa Daniel Radcliffe. Doch der Fokus liegt durchgehend auf den Hauptfiguren - allein der Kuss zwischen Hermine und Ron, den beide Darsteller als extrem unangenehm empfanden, wird nach allen Regeln der Kunst ausgeschlachtet.

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"Die Macht des Lesens" sei ihm durch die "Harry Potter"-Bücher bewusst geworden, sagt Robbie Coltrane, der in der Filmserie den Halbriesen Hagrid spielte. Was einem bei der Betrachtung dieses Specials aber mindestens ebenso klar wird, ist die Macht der Vermarktung. Harry Potter ist eine unzerstörbare Marke, und mit "Return to Hogwarts"ist ein weiterer kleiner Baustein hinzugekommen.

Return to Hogwarts, ab 1. Januar auf Sky.

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