Musik:Wer einen Fernseher hat, kennt diesen Klang

Lesezeit: 3 Min.

Er prägte die deutsche Popkultur: der Wiener Hans Hammerschmid. (Foto: privat)

Der Wiener Hans Hammerschmid schrieb Filmmusik für Hollywood, Hits für Hildegard Knef und verpasste dem deutschen TV seinen Sound. Nun ist er im Alter von 94 Jahren gestorben.

Von Andrian Kreye

Hans Hammerschmid ist gestorben, Komponist, Arrangeur, Pianist und vor allem ein Pionier der deutschen Popkultur. Wer seinen Namen nicht kennt, hat dennoch sicher ein paar seiner Melodien im Ohr. Hildegard Knefs „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ zum Beispiel, das sogar an einem Karaoke-Abend zu Tränen rühren kann. Oder Curd Jürgens „60 Jahre und kein bisschen weise“, 1976 schon ein Protestsong gegen den „Ageism“ der überalternden Gesellschaft. Und wer schon mal einen Fernseher eingeschaltet hat, der kennt Hammerschmids Klang sowieso: Als Arrangeur brachte er Fernseh- und andere Orchester dazu, die Sorte Wohlfühlklangwolken zu erzeugen, die aus jeder Hauptsendezeit einen Schutzraum gegen die Widrigkeiten des Alltags machen konnten. Auf dem „Traumschiff“, für „Derrick“ und „Der Alte“. Bestes Beispiel, auch wenn inzwischen schon fast vierzig Jahre her, die Titelmelodie der „Schwarzwaldklinik“ mit diesen Blechbläserpolstern, die einen sofort in diese Landschaften transportierten, in denen immer die Sonne schien und der Chefarzt jeden Schmerz mit einem Lächeln verjagte.

Zur SZ-Startseite

SZ Plus„Mahashmashana“ von Father John Misty
:Bevor alles endet

Father John Misty hat ein neues, fantastisches Album. Inhalt: Der Mensch wird nackt und mit zu großem Kopf geboren, macht sich mit seinen Ambitionen zum Affen. Und schließlich stirbt er.

Von Jakob Biazza

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: