Es gibt zwei Indizien, die dafür sprechen, dass ein Poet bereits zu Lebzeiten zur Legende geworden ist: Entweder es trägt eine Straße oder ein Platz seinen Namen, oder seine Lieder werden vom Volksmund gesungen, ohne dass der Volksmund um den Namen des Dichters weiß. Auf Hannes Wader trifft beides zu, auch wenn es keine Straße geworden ist, die nach ihm benannt ist, sondern, eigentlich viel schöner, eine Aue. In der Bielefelder Stadtverordnung steht nämlich, dass Straßen nur nach toten Legenden benannt werden dürfen, und Hannes Wader hat seine Autobiografie "Trotz alledem" mit der feinen Volte enden lassen, er müsse also erst sterben, um das noch zu erleben. Hannes Wader lebt, und er lebt jetzt sogar wieder in Bielefeld, in Hoberge, dem Stadtteil, wo er geboren und aufgewachsen ist, und wo es schon seit Ewigkeiten einen Poetenweg gibt, so als habe diese Wiesen- und Felderlandschaft nur darauf gewartet, dass endlich einer kommt und sie ordentlich besingt.
Hannes Wader:Der Versöhner
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Hannes Wader ist einer dieser Musiker, dessen Lieder man schon oft gehört hat, aber nie den Künstler dazu parat hat. Zu Besuch bei einem der großen Poeten.
Von Hilmar Klute
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