Hannah Arendt und Martin Heidegger:Perfide Farce

Lesezeit: 5 Min.

Stand Hannah Arendt (1958) ihrem Lehrer Martin Heidegger (undatiertes Archivfoto) ideologisch näher als bislang angenommen? (Foto: dpa)

Für den Philosophie-Historiker Emmanuel Faye steht das gesamte Denken Hannah Arendts im dunklen Nazi-Schatten Martin Heideggers. Eine groteske Fehllektüre. Ist das noch Schlamperei oder schon blanke Infamie?

Gastbeitrag von Thomas Meyer

Als in Frankreich im März 2005 Emmanuel Fayes Buch „Heidegger – L’introduction du nazisme dans la philosophie“ erschien, löste es sofort großen Wirbel aus. Die Heidegger-Forschung musste sich für einen Moment ertappt fühlen, denn der Descartes-Spezialist Faye verstand es geschickt, mit unveröffentlichtem Material und einer knallharten These die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Weltweit. Nichts weniger als die „Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie“ wollte er Heidegger nachgewiesen haben. Dazu wertete Faye ihm zur Verfügung gestellte, bislang unbekannte Seminarmitschriften aus den Wintersemestern 1933/34 und 1934/35 aus. Sie waren das eigentlich Neue des Buches und der Ausgangspunkt für eine Entlarvungsgeschichte, die so noch nicht erzählt worden war.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusHannah Arendt
:Die Welt so eng

Warum hat die Liebe in der Politik nichts zu suchen? Ein Gespräch mit der Philosophin Juliane Rebentisch über die blinden Flecken Hannah Arendts - und ihre bleibende Bedeutung.

Interview von Miryam Schellbach

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: