Asiatische Literatur:Lost in Translation

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Die Literatur-Nobelpreisträgerin Han Kang bei ihrer Rede in Stockholm im Dezember 2024. (Foto: Pontus Lundahl/TT/via REUTERS)

Mit dem Nobelpreis für Han Kang wuchs das Interesse des Westens an asiatischer Literatur, in der sich ganz andere Gedanken- und Ausdruckswelten spiegeln. Doch wie akkurat sind die Übersetzungen?

Von Thomas Hahn, Tokio

Wenn die Übersetzerin Ki-Hyang Lee in die Texte der koreanischen Nobelpreisträgerin Han Kang eintaucht, entdeckt sie eine Tiefe, die mit wenigen Worten auskommt. Klar sei Han Kangs Koreanisch, schlüssig, in gewisser Weise sachlich und trotzdem berührend. „Es ist der Widerspruch zwischen nüchterner Sprache und emotionaler Intensität, der mich immer wieder verblüfft“, schreibt Ki-Hyang Lee via E-Mail aus München. Han Kang erzählt von den Gefühlen ihrer Figuren ohne Pathos, und genau diesen Ton hat Ki-Hyang Lee bewahrt, als sie das Original von Romanen wie „Die Vegetarierin“, „Menschenwerk“ oder zuletzt „Unmöglicher Abschied“ ins Deutsche verwandelte. Die Tiefe, die Leichtigkeit, die literarische Kraft – alles ist da in Ki-Hyang Lees Versionen von Han Kang.

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