Han Kang: „Unmöglicher Abschied“:Das Licht ist immer schon da

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Autorin Han Kang setzt den Vergessenen, den Toten, von denen es in der Wirklichkeit nicht mal Gräber gibt, in ihren Texten ein Denkmal. (Foto: Henrik Montgomery/AFP)

In ihrem neuen Roman „Unmöglicher Abschied“ dringt Nobelpreisträgerin Han Kang in die Traumata südkoreanischer Geschichte ein. Und sie zeigt, wie die Toten die Lebenden retten können.

Von Alex Rühle

Am Anfang dieses Romans steht ein Traum, und das im doppelten Sinne. Zum einen träumt die Erzählerin davon, wie sie im Schneetreiben über eine weite Ebene geht. Überall ragen schwarze Baumstümpfe aus dem Boden, hinter denen sich Grabhügel türmen. Irgendwann bemerkt sie, dass sie durch Wasser watet, dreht sich um und sieht das Meer heranrauschen. Im Entsetzen darüber, dass die Gräber, die Leichen und damit auch die Erinnerung an all die Toten gleich vom Ozean verschluckt werden, fragt sie sich, wie man nur an diesem Ort einen Friedhof anlegen konnte.

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