Dass Frank Castorf sich für diesen Hamlet neu erfunden hätte, lässt sich wirklich nicht behaupten. Seit er im Jahr 1989, damals noch als DDR-Regisseur, im freien Westen erschien und am Schauspiel Köln mit ebendiesem Shakespeare-Stück sein Debüt als Grenzgänger gab, bleibt er seinen Prinzipien und Symbolen treu. Und zwar so konsequent, bis manche zu einem geradezu nekrophilen Akt wurden, der seine Kraft nur noch im Toten findet. Bei der Saisoneröffnung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg sind nun die wesentlichen der institutionalisierten Störungen, die das Castorf-Prinzip in guten Momenten vor dem Mausoleum bewahren, zur Huldigung präsent.
TheaterSogar ein bisschen Shakespeare
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Am Schauspielhaus Hamburg zitiert Frank Castorf genüsslich sich selbst und bewahrt seine Kunst einmal mehr vor radikaler Neuerfindung. „Hamlet“ ist ein gewohnt souveräner stundenlanger Wahnsinn.
Von Till Briegleb

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