Die sehr kurze Intendanz des Choreografen Demis Volpi, 39, beim Hamburg Ballett endet mit einem abrupten Abgang und schalem Nachgeschmack. Nach demonstrativen Kündigungen mehrerer Tänzer, einem vom halben Ensemble unterzeichneten Brandbrief und massiver Kritik an seinem Führungsstil war der Deutsch-Argentinier nicht mehr zu halten, der erst im August vergangenen Jahres berufen worden war. Am Dienstag nun wurde er mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden, nun sollen der langjährige Vizedirektor des Balletts, Lloyd Riggins, die Leiterin der Ballettschule, Gigi Hyatt, und der Ballettbetriebsdirektor Nicolas Hartmann gemeinsam die Interimsleitung übernehmen. Die auch mit persönlichen Angriffen geführte öffentliche Auseinandersetzung um Volpis Intendanz hat alle Beteiligten beschädigt – den Choreografen, aber auch die Compagnie und die in diesem Fall vielleicht etwas zu blauäugige Hamburger Kulturpolitik. Zurück bleiben fürs Erste: Scherben.
Hamburg BallettHolt den Vorschlaghammer raus
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Der Rauswurf von Demis Volpi beim Hamburg Ballett zeigt: Compagnien und Ensembles vorwiegend auf Denkmalpflege zu verpflichten, kann nur scheitern – selbst, wenn es um so ein großes künstlerisches Erbe geht wie das von John Neumeier.
Von Peter Laudenbach

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