Leipzig Anfang der Neunziger, ein paar Jahre nach den Ereignissen der friedlichen Revolution. Die Südstadt ist in Johannes Herwigs neuem Roman "Halber Löwe" das Revier des 15-jährigen Sascha und seiner drei Kumpels - junge Menschen, denen jedes Vertrauen in eine Zukunft voll blühender Landschaften fehlt. Ihr Leben ist rau, Raum zur Selbstfindung, zum Nachdenken, gibt es nicht. Nur für Augenblicke scheint der Ich-Erzähler Sascha zur Besinnung zu kommen, zum Beispiel als er im Auftrag der Mutter einen Blumenstrauß am Grab des Vaters niederlegt und sich an die schlimmen Erlebnisse seiner frühen Kindheit erinnert.
Jugendbuch "Halber Löwe":Was tun wir hier eigentlich?
Johannes Herwig, geboren und groß geworden in Leipzig-Connewitz, war in der Nachwendezeit Punk - von diesem Milieu erzählte sein zweiter Roman, "Scherbenhelden".
(Foto: @opere.in.chiaroscuro)Johannes Herwigs dritter Roman spielt in der Leipziger Südstadt, kurz nach der Wende. In "Halber Löwe" löst sich ein Junge aus der Enge seiner rauen Jugendclique.
Von Siggi Seuß
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