Necati Öziri am Gorki-Theater:Irgendwo muss das schöne Leben sein

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Sesede Terziyan als Ümran und Doğa Gürer als ihr Sohn Arda in der Inszenierung des Romans „Vatermal“ am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. (Foto: IMAGO/Martin Müller)

Aus einer Geschichte vom abwesenden Vater wird die der pragmatischen Mutter in Hakan Savaş Micans Adaption von Necati Öziris Roman „Vatermal“ am Berliner Gorki-Theater: Eine knallrote Show gegen den Sozialkitsch.

Von Peter Laudenbach

Arda, ein junger Mann, liegt auf der Intensivstation, er schreibt einen langen Brief an seinen fremden Vater und erzählt ihm sein Leben. Er hat keine Erinnerung an ihn, der Vater hat die Familie verlassen, als der Junge noch sehr klein war. Es ist ein bitterer Brief, nicht nur, weil Arda an einer Autoimmunerkrankung sterben wird, bevor das Leben so richtig begonnen hat. Sein Brief ist beides, eine schmerzhafte Selbstvergewisserung und ein Abschied wie eine späte Abrechnung: „Ich möchte Dir für immer die Möglichkeit nehmen, nicht zu wissen, wer ich bin.“

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