Inszeniertes Oratorium:Was tun, wenn es ernst wird?

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Hart an der Grenze zum Kitsch, aber nicht darüber: Aufnahme von den Proben zu „Messias“ im Hangar des Tempelhofer Flughafens. (Foto: Jan Windszus Photography)

Damiano Michieletto inszeniert Händels „Messias“ im Berliner Flughafen Tempelhof als persönliche Tragödie. Trost gibt es eigentlich nicht.

Von Helmut Mauró

Bachs Matthäus-Passion ist längst vertanzt, nun ist Händels nicht weniger prominentes Werk „Der Messias“ dran. Solcherlei Adaptionen gingen nicht immer gut, man konnte für die Produktion der Komischen Oper Berlin in der Ausweichspielstätte im vormaligen Flughafen Tempelhof Schlimmes erwarten. Eine historische oder zeitgemäße Bebilderung der biblischen Erzählung zum Beispiel, allerlei Digitalschnickschnack vielleicht. Aber, weit gefehlt, der italienische Regisseur Damiano Michieletto zieht die Grenze zum Kitsch sehr scharf, scheint sie stellenweise zu berühren – aber er bietet alles, nur keine Unterhaltungsshow. Auch wenn der örtliche Rahmen zunächst an ein steiles Event denken lässt.

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