Gut und günstig:Taschenbücher

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Für Größere: Drei Kinder mischen die Gesellschaft in einem Schloss auf. Für Kleinere: die Geschichte eines Angelerlebnisses zwischen Opa und Enkel.

Von Hilde Elisabeth Menzel

Ein herrschaftliches Schloss, drei in den Wäldern gefundene, völlig verwilderte Kinder und eine reizende, junge Gouvernante, eine verheißungsvolle Mischung für spannendes Lesefutter!

Die Geschichte beginnt mit der Eisenbahnfahrt der fünfzehnjährigen Penelope, die im Swanburne Institut für kluge Mädchen aus armen Verhältnissen eine Ausbildung zur Erzieherin abgeschlossen hat und nun mit einem Koffer voller Bücher ihre erste Stelle auf dem herrschaftlichen Schloss Ashton Place antreten will. Dort leben Lord und Lady Ashton, die frisch verheiratet sind. Die Gouvernante wird gebraucht, weil der jagdfreudige Lord in den Wäldern drei Kinder gefunden hat, die dort wild wie Wölfe lebten. Zum Entsetzen seiner jungen Frau hat er die Kinder auf sein Schloss gebracht. Und nun soll Penelope die drei zähmen, was sie auch mit Eifer und einer bewundernswerten pädagogischen Begabung tut. Schon bald kann sie erste Erfolge vorzeigen. Doch als Lady Ashton zu Weihnachten ein großes Fest gibt, verspricht der Lord seinen Freunden ein Spektakel der besonderen Art - und alles gerät außer Kontrolle. Dass all diese Motive sich nicht zu einer trivialen Schmonzette addieren, ist der Begabung der Autorin zu verdanken, ihre Geschichte nicht nur spannend, sondern auch komisch und voll von literarischen Anspielungen zu erzählen. Die offenen Fragen am Ende machen neugierig auf die angekündigten Fortsetzungen. (ab 10 Jahre)

Maryrose Wood: Das Geheimnis von Ashton Place. Aller Anfang ist wild. Aus dem Englischen von Monika Parciak. Dtv junior (71663) 2016. 288 Seiten, 7,95 Euro.

Großvater Henry macht Urlaub am Meer, und sein Enkel Raul besucht ihn, im Gepäck eine prachtvolle, neue Angel! "Vom Angeln verstehe ich etwas. Wir müssen nur alles gut vorbereiten", freut sich der Großvater. Als ein wunderschöner, großer Fisch anbeißt, ist Raul stolz und glücklich, doch die Gäste eines Strandrestaurants beschimpfen ihn als Tierquäler und fordern, den Fisch ins Wasser zurückzuwerfen. "Es ist dein Fisch, du trägst die Verantwortung für den Fisch", sagt der Großvater und überlässt Raul die Entscheidung.

Mit wenigen Worten macht Hermann Schulz die widerstreitenden Gefühle des Kindes für den Leser spürbar, und Wiebke Oesers gezeichnete und kolorierte Figuren erzählen die Geschichte durch ihre eindrucksvolle Körpersprache und Mimik weiter. Erschienen ist sie in der kleinen, kartonierten Bilderbuchreihe Minimax, die sich wunderbar als Mitbringsel oder für unterwegs eignet. (ab 5 Jahre)

Hermann Schulz: Sein erster Fisch. Mit Bildern von Wiebke Oeser. Minimax 2016. 32 Seiten, 6,50 Euro.

© SZ vom 05.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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