Süddeutsche Zeitung

Großformat:Zwischen Irrenhaus und Elternhaus

Für seinen "Peer Gynt" hat sich der Schauspieler Lars Eidinger Hilfe bei dem Künstler John Bock geholt. Was der mit dem Stück vorhat, lässt diese Collage erahnen.

Von Catrin Lorch

"Peer Gynt" ist einer der großen Brocken des Theaters. Das dramatische Gedicht von Henrik Ibsen um den verwöhnten Bauernlümmel wird nun der dritte große Auftritt von Lars Eidinger auf der Berliner Schaubühne werden - nach Hamlet und Richard III. Fünf Jahre hat das Publikum auf eine neue Inszenierung von Eidinger warten müssen, jetzt spielt er dafür alle Rollen selbst.

Doch er hat sich für das Projekt Hilfe bei der Kunst geholt. Gemeinsam mit John Bock werde er, so die Ankündigung, den Klassiker in ein "interdisziplinäres Projekt zwischen Theater, Bildender Kunst und Performance" verwandeln. Der deutsche Künstler John Bock, der bekannt ist für seine eigenen theatralischen Auftritte und Filme, wird in dem Drama zwischen Irrenhaus und Elternhaus, Sklavenmarkt und Kuhstall selbst auch zu sehen sein. Er tritt in einer Video-Einspielung als Trollkönig auf.

Die Collage "Lars=Peer Gynt" (2020), die John Bock für das SZ-Großformat gestaltet hat, belegt, dass er zwar offiziell für Bühnenbild und Kostüme zuständig ist, aber auch am Text mit herumgeschnitten hat: Sie besteht aus einem Diagramm, in das der Künstler einzelne Zeilen und Fragmente geklebt hat, Skizzen und eine Postkarte, die Lars Eidinger eine Schnecke leckend zeigt.

Außerdem hat er eine Serviette aufgehoben, auf die er einen Kostümentwurf für die Rolle des "Finanzhais" gezeichnet hat. Die Collage lässt ahnen, dass es bei der Premiere am 12. Februar viel zu entdecken geben wird. Die norwegische Superfabel entfaltet sich dann nicht nur zwischen dem Bauernhof, Marokko und Kairo, es sind auch noch Amerika und Afrika dazugekommen.

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Quelle:
SZ vom 08.02.2020
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