Afrikas Musikkultur entdeckt gerade seine Wurzeln - und der Berliner Musiker, Komponist und Rhythmusforscher Max Weissenfeldt führt zusammen was zusammen gehört: Rhythmen und Sounds zwischen Addis Abeba, New York, Lagos, Accra und New Orleans. Der "Black Atlantic" lebt! Auch das hier in einigen Stills vorgestellte Musikvideo schafft Querverbindungen zwischen der Musikszene Ghanas, musikalischen Knotenpunkten Afrikas und der schwarzen Diaspora. Weissenfeldt hat es zusammen mit dem Rapper Roy X und dem Sänger Y-Bayani diesen Januar in Saltpond, einem verschlafenen Fischernest an der Goldküste Ghanas, gedreht. Die Bilder erzählen eine einfache Geschichte von Liebe und Verrat: Der Held rettet eine junge Frau vor ihrem gewalttätigen Liebhaber, sie verliebt sich darauf in ihn. Viel komplizierter ist die von Weissenfeldt komponierte Musik: Eine Mischung aus HipHop-Ästhetik, afroamerikanischem Funk und den flirrenden Gitarren des ghanaischen Highlife. Letzterer prägte bis Ende der 70er Jahre den Pop Westafrikas. Dann brachte die Militärdiktatur in Ghana die Musik zum Stillstand. Wegen nächtlicher Ausgangssperren schlossen die meisten Live-Clubs, der Highlife geriet zugunsten synthetischer Beats in Vergessenheit. Dass junge Rapper und Sänger heute wieder Highlife-Gitarristen ins Studio holen, das liegt auch an Weissenfeldt. Er hat auf seinen Feldforschungs-Trips den Pop-Nachwuchs für alte Highlife-Aufnahmen begeistert. "Sie entdeckten zum ersten Mal ihre eigenen Roots." Die Roots-Suche ist Weissenfeldts Lebensthema: Er begann einst als Schlagzeuger der Münchner Funkband Poets of Rhythm, jammte später mit dem Sun Ra Arkestra und den Weltmusik-Veteranen von Embryo, produzierte für Jimi Tenor und ghanaische Popstars wie Guy One. Weissenfeldts Playlist spiegelt seine kaleidoskopischen Einflüsse wieder. Ob auf Alben solcher Stars wie Dr. John und Lana Del Rey oder mit seiner Band, den Polyversal Souls - er verfolgt eine Mission: Die Archive afrikanischer und afroamerikanischer Musikkulturen für den Pop von heute urbar zu machen.
Die Playlist von Max Weissenfeldt:
Yusef Lateef - Passacaglia
Sun Ra Arkestra - Sunst On The Nile
Duke Ellington Orchestra - West Indian Pancake
Dr. K. Gyasi and his Noble Kings - Sikyi High-Life Part 1
King Onyina -Akwantu Mu Nsem
Christy Azuma and Upper Internationals - Naam
Cardinal Rex Lawson - Wasegnibo/Peri Special Mbanga
Ama Maiga - Deny Tologuelen
Ebo Taylor - Love And Death
The Ogyatanaa Show Band - You Monopolise Me
Nananom - Medofo
Yusef Lateef - Passacaglia
Sun Ra Arkestra - Sunst On The Nile
Duke Ellington Orchestra - West Indian Pancake
Dr. K. Gyasi and his Noble Kings - Sikyi High-Life Part 1
King Onyina -Akwantu Mu Nsem
Christy Azuma and Upper Internationals - Naam
Cardinal Rex Lawson - Wasegnibo/Peri Special Mbanga
Ama Maiga - Deny Tologuelen
Ebo Taylor - Love And Death
The Ogyatanaa Show Band - You Monopolise Me
Nananom - Medofo
Eddie Okwedy & His Maymores Dance Band - Happy Survival
Celestine Ukwu - Mme Anyi Egbuna Anyi
I.K. Darin and His Blue Spots - Seni Ma Bimo Lemo
Cardinal Rex Lawson - Pay Me My Money
Yamoah's Band - Saman Me
Moondog - Oasis
Duke Ellington Orchestra - ESP
Thelonious Monk - Let's Cool One
Thelonious Monk with the Duke Ellington Orchestra -
Monk's Dream/Frere Monk
Thelonious Monk - Friday the 13th
Duke Ellington Orchestra - Guitar Amour
Roland Kirk - Spirits Up Above
Sun Ra Arkestra - Nuclear War
Jimi Tenor and Kabukabu - Universal Love
Sun Ra Arkestra - Love In Outer Space
Jimi Tenor and Kabukabu - Suite Meets
Idris Ackamoor and the Pyramids - Whispering Tenderness
Alogte Oho Jonas - Zota Yinne
Moondog - Viking 1