Salzburger Festspiele:Mehr Weltfremdheit, bitte

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Dirigent Gustavo Dudamel und seine Wiener Philharmoniker schienen mit Strauss noch ein wenig zu fremdeln. (Foto: Marco Borrelli)

Die Stars Asmik Grigorian und Gustavo Dudamel stemmen in Salzburg wuchtige Werke von Richard Strauss. Und verheben sich dabei ein wenig.

Von Helmut Mauró

Die gigantische Alpensinfonie von Richard Strauss sowie dessen Vier Letzte Lieder: Das sind zwei Großwerke der Klassik, die selbst für die Wiener Philharmoniker unter Leitung des gefeierten Dirigenten Gustavo Dudamel und der noch mehr gefeierten litauischen Sopranistin Asmik Grigorian eine Herausforderung sind, wie sich in Salzburg zeigte. Außer dem Dirigenten Michael Gielen, der sich bei einem Podiumsgespräch einmal dazu hinreißen ließ, wird es wenige Menschen geben, die diese vorletzten Lieder von Richard Strauss – im Nachlass der Sängerin Maria Jeritza fand sich ein allerletztes - als unbedeutende Nebenwerke geringschätzten. Zwei dieser wenigen sind allerdings offenbar der Dichter Hermann Hesse, der für drei dieser vier Lieder die Vorlage schrieb, und der Komponist Strauss selbst. Der hatte 1941 sein Lebenswerk für beendet erklärt und alles Weitere prophylaktisch als „Handgelenksübungen“ etikettiert. Alles, was er „jetzt noch für den Nachlass zusammenschmiere“, habe „keinerlei musikgeschichtliche Bedeutung“.

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