Grateful Dead:Abtritt der Untoten

Im Soldier Field in Chicago verabschiedete sich am Wochenende die berühmteste Jam-Band der Rockgeschichte.

Von ROB MITCHUM

Grateful Dead sind so etwas wie das Gedächtnis der amerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts. Sie gelten als die Hausband des "Summer of Love" 1967, tatsächlich aber hat die Band in ihrer 30-jährigen Geschichte, die 1965 begann, fast sämtliche musikalischen Ideen verwoben, auf die man in den USA stolz ist: Blues, Country, Jazz, Psychedelia, auch Prog Rock, später sogar Disco. Es passte also, dass die Band ihren 50. Geburtstag am vergangenen Wochenende des 4. Juli feierte - mit drei "Fare Thee Well" betitelten Konzerten in Chicago, die auch der wirklich endgültige Abschied sein sollen. Abgesehen von den unvermeidlichen Batikshirts, schien ein Grateful-Dead-Konzert ja immer die etwas ehrlichere Art zu sein, den amerikanischen Unabhängigkeitstag zu begehen. Das seltsam Chaotische, Düstere, Ruhelose dessen, was es heißt, Amerikaner zu sein, ließ sich dabei doch angemessener würdigen, als beim patriotischen Flaggenschwenken.

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