Comic-Anthologie zum 7. OktoberEin Strich für einen sicheren Ort

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Jacqueline Saki Aslan, eine jesidisch-deutsche Performancekünstlerin und Migrationsforscherin, schickte der Comiczeichnerin Eva Müller ihr Gedicht „Ein Bauchgefühl“. Darin fliegt sie wie ein Luftballon über der Stadt: „Mit meinem großen weichen Bauch. Fange ich jede Patrone ab.“
Jacqueline Saki Aslan, eine jesidisch-deutsche Performancekünstlerin und Migrationsforscherin, schickte der Comiczeichnerin Eva Müller ihr Gedicht „Ein Bauchgefühl“. Darin fliegt sie wie ein Luftballon über der Stadt: „Mit meinem großen weichen Bauch. Fange ich jede Patrone ab.“ (Foto: Eva Müller/Reprodukt)

Eine nur scheinbar einfache Frage stellen berühmte deutsche Comiczeichner verschiedenen Menschen, die vom Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel betroffen waren: „Wie geht es dir?“ Wie verschieden die Antworten sind, zeigt ihr Sammelband.

Von Martina Knoben

In der Psychotherapie gibt es eine Übung, bei der man sich an einen „sicheren Ort“ imaginiert, er kann real sein oder erfunden und soll Geborgenheit vermitteln. „Für mich war und ist dieser Ort der Charles Clore Beach in Tel Aviv“, sinniert eine junge Frau, die sich Lilly nennt. Über der schlafenden Lilly hat Moritz Stetter in seinem Kurzcomic ein sonnengelbes Strandidyll gezeichnet – das nach nur zwei Panels von einer glutroten Fläche mit dicken schwarzen Rauchschwaden-Strichen verdrängt wird. Lilly schläft jetzt nicht mehr, sie wird von ihren Grübeleien fast erdrückt: „Wenn ich meinen sicheren Ort nun in der Imagination besuche, empfinde ich keine Ruhe und Frieden mehr.“

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Comiczeichnerin Ulli Lust
:Und jetzt noch mal von vorn

In ihrem Comic „Die Frau als Mensch“ erzählt Ulli Lust Frühgeschichte aus weiblicher Perspektive und zeigt: Wenn sich die ersten Menschen so verhalten hätten, wie es heute als stark und männlich gilt, wären wir längst ausgestorben.

SZ PlusVon Martina Knoben

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