Dieses Wandbild der großen russischen Primaballerina Maja Plissezkaja ist in der Bolschaja Dmitrowka-Straße zu sehen, gleich um die Ecke von ihrem Wirkungsort, dem Bolschoi-Theater. Der kleine Platz, der sich in dem noblen Ausgeh- und Wohnviertel auftut, wurde zu einem stilvollen Gedenkort für die 2015 verstorbene Tänzerin umgestaltet. Neben dem in Regenbogenfarben-Bild der zwei brasilianischen Street Art-Künstler Eduardo Corba and Agenalda Brito steht eine Statue des Bildhauers Wiktor Mitroschin (rechts), die die Tänzerin in ihrer Paraderolle als Carmen zeigt.
Das Plissezkaja-Arrangement nutzt das Stadtbild als Gedenkort, was nur eine der Aufgaben des öffentlichen Raumes ist. Daneben treten andere Funktionen wie Verkehrs-, Ruhe, Werbe- und Grünflächen. Auch die Möglichkeit, voneinander abweichende Ansichten über die Stadt über die Lebenssituation zum Ausdruck zu bringen, sollte nach Auffassung der russischen Soziologinnen Natalia Samutina und Oksana Zaporoschets vom Moskauer Poletajew-Institut in urbanen Räumen bestehen.