Golden Globes 2011:Wenn die Schwäne Bäuche tragen

Ziemlich schwanger, sehr rosa und erstaunlich offen in ihrer Dankesrede: Für ihre Rolle in "Black Swan" holte sich Natalie Portman den Golden Globe. Der Wettbewerb der Filme, Roben und Frisuren - in Bildern.

Ruth Schneeberger

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(Foto: dpa)

Ziemlich schwanger, sehr rosa und erstaunlich offen in ihrer Dankesrede: Für ihre Rolle in "Black Swan" holte sich Natalie Portman den Golden Globe. Der Wettbewerb der Filme, Roben und Frisuren - in Bildern. Kopf hoch, Brust raus, Schwanenhals: So hat es Natalie Portman schon als Fünfjährige im Ballettunterricht gelernt - und nun, kaum ein Vierteljahrhundert später, zahlt es sich aus: Die 29-jährige israelisch-US-amerikanische Schauspielerin wurde in der Nacht zu Montag in Beverly Hills als beste Schauspielerin für den Ballett-Thriller The Black Swan ausgezeichnet - und ließ damit Angelina Jolie, Nicole Kidman, Johnny Depp und den deutschen Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck alt aussehen. Die waren zwar auch für die Golden Globes nominiert, welche von der Auslandspresse vergeben werden und in Hollywood als Vorboten für den Oscar gelten, der am 27. Februar verliehen wird. Doch sie alle gingen leer aus. Auf und an der Spitze ... Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de/rus

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... also eine echte Spitzenfachkraft: Natalie Portman spielt in "The Black Swan" eine besessene Ballerina, die sich mit ihrem Ehrgeiz an die Grenzen des körperlichen und psychischen Wahnsinns katapultiert. Vielgepriesen wurde zum Start des Films ihr tänzerischer Einsatz - bei dem ihr der Ballettänzer und Choreograph Benjamin Millepied zur Seite gestanden hat. Dass die beiden Tanzmäuse inzwischen verliebt, verlobt und in freudiger Erwartung sind, war bei der Verleihung unübersehbar - und unüberhörbar: "Er ist eigentlich der beste Schauspieler in dem Film", strahlte sie in Rosarot. Der Franzose spiele in Black Swan zwar nur eine kleine Nebenrolle, doch die lasse ihn sagen, dass er keine Lust habe, mit der Primaballerina ins Bett zu gehen. Das sei aber gar nicht wahr, lachte die Schauspielerin, die an der Seite von Jean in Léon - Der Profi als 13-Jährige berühmt wurde. Gutgelaunt plaudernd bedankte sie sich außerdem bei ihrer Oma, dass sie ihre Mutter in die Welt gesetzt habe - sie hoffe, die alte Dame genehmige sich gerade einen Drink. Solche Dankesreden sind in Hollywood nicht gerade üblich - aber einer schwangeren Oscar-Preisträgerin in spe werden sie wohl nicht schaden. Weil die Entscheidungen für die Oscar-Vergabe vor der Tür stehen, gelten die Golden Globes als Stimmungsmesser für die wichtigsten Filmpreise der Welt - und die Verleihung im Beverly Hilton als "fröhlichste Filmparty Hollywoods". Von Grunde auf weniger fröhlich ...

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... aber nicht weniger siegreich: Colin Firth, als bester Schauspieler ausgezeichnet für das britische Historiendrama The King's Speech, bedankte sich für die "kleine Versicherung", dass er auf dem rechten Weg und auch auf dem besten Wege zur Eroberung einer Harley Davidson sei. Außer sich hingegen ...

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... Schauspieler Paul Giamatti über die Auszeichnung als bester Komödiant für seine Rolle in Barney's Version (startet im Sommer im deutschen Kino) als Trash-TV-Produzent. Dass er damit den gleich doppelt nominierten Johnny Depp abgehängt hatte, konnte er kaum fassen - vor allem, weil ihm die Auszeichnung aus den zarten Händen von Halle Berry überreicht wurde, weshalb er laufend die Worte "unglaublich" und "Halle Berry" stammelte. Die Bewunderte ...

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... war zwar selbst für einen Golden Globe nominiert (Frankie und Alice), aber den hatte ihr ja nun schon die Primaballerina weggeschnappt. Weil sie ihren ganz persönlichen Oscar schon 2002 für das Filmdrama Monster's Ball erhalten hat, als erste Afroamerikanerin in der Geschichte Hollywoods, blieb ihr an diesem Abend immerhin ein katzenhafter Bond-Girl-Auftritt, der nicht nur dem Ausgezeichneten den Atem raubte. Weniger vorteilhaft ...

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... hingegen das grüne Grauen von Angelina Jolie nebst ihrem Gatten Brad Pitt, diesmal beide fast unkenntlich gemacht. Für ihre Rolle in Florian Henckel von Donnersmarcks Film The Tourist ging Angelina Jolie leer aus. Auch ihr Filmpartner ...

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... Johnny Depp, nominiert für The Tourist und für Alice in Wonderland, sah nicht so glücklich aus mit der doppelten Niederlage. Obwohl dreifach nominiert, ging damit der zweite Film des deutschen Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck, der mit seinem Erstling Das Leben der Anderen 2007 auf Anhieb den Oscar gewonnen hatte, leer aus - und auch die anderen deutschen Anwärter hatten an diesem Abend keinen Erfolg. Stattdessen siegreich: Ein Frauendrama, ...

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... für das Annette Bening als beste Komödiantin ausgezeichnet wurde: In The Kids Are All Right spielt sie eine lesbische Mutter ...

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... an der Seite von Kollegin Julianne Moore. Und mit diesen Bildern hätten wir, was das zweite große Thema des Abends angeht, auch schon das ganze Farbspektrum abgedeckt: Bei Veranstaltungen wie diesen geht es ja nicht nur um das eine: Wer bekommt welchen Preis? Sondern auch um das andere: Wer trägt was? Letztere Frage lässt sich diesmal einwandfrei beantworten: Wer auffallen wollte oder sollte, trug in diesem Jahr ...

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... Signalrot wie Mad-Men-Schauspielerin January Jones ...  

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... oder Rosa (wie Lea Michele, die zwar in der dreifach prämierten US-Serie mitspielt, auch nominiert wurde, aber nicht bedacht) - und am allerbesten ...

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... beides zusammen. Hat ja geholfen bei Natalie Portman. Und auch der Babybauch war schwer angesagt ...

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... so auch bei Schauspielerin Jane Krakowski (30 Rock). Und während sich ...

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... zwei Konkurrentinnen gleich noch einen Wettbewerb lieferten, nämlich den um die schlimmste Frisur des Abends, konnte es am Ende nur eine Siegerin geben: Nach der anderweitig nicht nominierten Sandra Bullock ...

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... kam nur noch die ebenfalls nicht nominierte Scarlett Johansson in Frage - mit einer kunstvoll aufgetürmten Wiedehopf-Frisur. Um möglichst wenig von diesem heimlich ausgetragenen Wettbewerb abzulenken, trugen die Konkurrentinnen beide glitzerndes Rosa. Bei den Herren waren im Rennen: 

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Robert De Niro, der sich für die Ehrung seines Lebenswerks bei den Juroren bedankte, indem er witzelte, die Verleiher hätten wohl seinen letzten Film noch nicht gesehen, als sie ihm diese Ehre zudachten. Die Komödie trägt den deutschen Titel Meine Frau, unsere Kinder und ich. Der Sieger in der heimlichen Kategorie "schlechteste männliche Frisur des Abends" muss trotzdem heißen: 

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Christian Bale, der zur Tarnung eine goldene Weltkugel für seine Nebenrolle in The Fighter bekam. Wer als Frau weiter nicht auffallen wollte oder sollte, trug entweder Schwarz, wie alle Männer, oder ...

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... definitiv Dunkelgrün: Das waren neben Angelina Jolie auch Mila Kunis als Natalie Portmans böse Gegenspielerin in Black Swan ...

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... und Catherine Zeta-Jones an der Seite ihres Gatten Michael Douglas, der hier seinen ersten öffentlichen Auftritt seit seiner Krebserkrankung hatte und mit stehenden Ovationen begrüßt wurde:

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"Es muss doch eine einfachere Möglichkeit geben, Standing Ovations zu bekommen", so der 66-Jährige, der für seine erneute Hauptrolle in dem Börsenfilm Geld schläft nicht zwar nominiert, aber nicht ausgezeichnet wurde. Stattdessen übergab er den letzten Preis an den Abräumer des Abends: 

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Der Facebook-Film The Social Network gewann gleich vier Preise, und zwar als bestes Drama, für Regie, Drehbuch und Filmmusik. Produzent Scott Rudin holte dazu zum Schluss noch einmal die vesammelte Crew auf die Bühne - nur Justin Timberlake war nicht dabei. Womöglich hatte der Sorge, ...

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... seinem Nachfolger zu begegnen, zumindest, was die Berühmtheit anbelangt: Neu-Mädchenschwarm Justin Bieber jedenfalls, der seine Sangeskarriere über das Videoportal Youtube ins Rollen gebracht hatte, durfte hier, 16-jährig, an der Seite der erst 14-jährigen Nachwuchsschauspielerin Hailee Steinfeld (True Grit) in Erscheinung treten - verlegen lächelnd als Laudator.

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Durch den Abend führte der britische Autor, Comedian, Regisseur, Schauspieler und Filmproduzent Ricky Gervais (The Office) - und machte Späße auf Kosten von Henckel von Donnersmarck: Er habe The Tourist ja nicht gesehen - "aber wer hat das schon?". Die Golden Globes gelten als Omen für die Oscars, die am 27. Februar in Los Angeles verliehen werden. Doch als in 2010 James Camerons Avatar der Abräumer bei den Golden Globes war, war am Ende seine Exfrau Kathryn Bigelow mit The Hurt Locker die strahlende Regie-Gewinnerin. Also doch alles offen?

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Hier die Gewinner in den wichtigsten Sparten im Überblick: Bestes Filmdrama: The Social Network - Beste Komödie oder bestes Musical: The Kids Are All Right Bester ausländischer Film: In einer besseren Welt von Susanne Bier (Dänemark) Beste Regie: David Fincher (The Social Network) - im Bild Bester Schauspieler in einem Filmdrama: Colin Firth (The King's Speech) Beste Schauspielerin in einem Filmdrama: Natalie Portman (Black Swan) Bester Schauspieler in einer Komödie oder einem Musical: Paul Giamatti (Barney's Version) Beste Schauspielerin in einer Komödie oder einem Musical: Annette Bening (The Kids Are All Right) Beste Fernsehserie in der Sparte Drama: Boardwalk Empire Beste Fernsehserie in der Sparte Komödie oder Musical: Glee Beste Miniserie oder Bester Film im Fernsehen: Carlos - Der Schakal

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