Golden Globes 2015:Triumph auf leisen Sohlen

Bei der diesjährigen Verleihung der Golden Globes lagen einige Filme vorne, die vergleichsweise leise daherkommen. Das stille Kindheitsdrama "Boyhood" von Richard Linklater avancierte zum großen Gewinner des Abends - neben TV-Serien.

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72. Golden Globe Awards - 'Boyhood'

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Der große Gewinner der Golden Globes könnte kaum weniger Hollywood sein: "Boyhood" (im Bild Szene mit Ellar Coltran), in zwölf Jahren für lediglich vier Millionen Dollar (3,4 Millionen Euro) gedreht, spielte in den USA in mehr als einem halben Jahr gerade einmal 24,3 Millionen Dollar ein - das im November gestartete "Tribute von Panem"-Spektakel schaffte am ersten Tag mehr als das Doppelte.

Und doch ist "Boyhood" ein Sieger und der Beweis, dass unkonventionelle Arbeiten von Filmemachern Lob und Anerkennung finden, wenn auch nicht unbedingt ein großes Publikum.

Press Room - 72nd Golden Globe Awards

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Die Golden Globes gelten als zweitwichtigster Filmpreis der Welt, vor allem aber wird ihnen zugeschrieben, ein Oscar-Barometer zu sein. Was und wer hier in Beverly Hills in den vergangenen Jahren gewann, bekam einige Wochen später nur ein paar Kilometer entfernt oft auch den Oscar.

Regisseur Richard Linklater hat mit seinem Drama über eine Kindheit also auch gute Chancen auf den wichtigsten Filmpreis der Welt. Drei Globes gingen schon einmal an den Film: Für Linklater, Nebendarstellerin Patricia Arquette und eben in der Königskategorie, für den Film selbst.

Im Bild: Patricia Arquette, Lorelei Linklater, Richard Linklater, Ellar Coltran and Ethan Hawke (v.l.n.r.), sowie drei "Golden Globes".

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Ein Überraschungssieger war "The Grand Budapest Hotel" (hier in einer Szene mit Ralph Fiennes, links, sowie Tony Revolori). Die schräge Kapriole wirkt auf den ersten Blick so, als sei sie in Hollywood entstanden. Denn zu ihrem ansehnlichen Staraufgebot zählen etliche internationale Schauspieler, wie Ralph Fiennes, Willem Dafoe, Jude Law, Bill Murray und Edward Norton sowie etliche weitere Berühmtheiten. Aber tatsächlich ist der Film eine amerikanisch-deutsch-britische Koproduktion, die zum größten Teil im sächsischen Görlitz gedreht wurde.

Wes Anderson

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Die Groteske über ein fiktives Hotel im Europa der Zwischenkriegszeit stammt von Regisseur Wes Anderson ("Moonrise Kingdom"), der für seine detailverliebte Bildsprache bekannt ist. In Los Angeles durfte er nun seinen ersten Golden Globe entgegennehmen.

Press Room - 72nd Golden Globe Awards

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Der große Favorit enttäuschte hingegen. Sieben Mal war "Birdman" nominiert, doch die Satire auf das Film- und Stargeschäft bekam nur den Globe für Drehbuch und Hauptdarsteller - ein Dämpfer im Rennen um den Oscar. Michael Keaton - einst Batman, jetzt Birdman - wurde allerdings gefeiert, als habe er ihn schon. Der 63-Jährige (im Bild mit Trophäe) gewann den Preis als bester Darsteller in einer Komödie.

Actor Redmayne poses with his award for Best Performance by an Actor in a Motion Picture - Drama for 'The Theory of Everything' at the 16th annual InStyle and Warner Bros. party after the 72nd annual Golden Globe Awards in Beverly Hills

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Die Auszeichnung für den besten Hauptdarsteller in einem Drama ergatterte der Brite Eddie Redmayne, der in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" für seine Darstellung des genialen und körperlich sehr eingeschränkten Physikers Stephen Hawking schon viel Lob erhielt.

Julianne Moore

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Bei den Frauen gewann Julianne Moore die Auszeichnung für die beste Hauptdarstellerin in einem Drama für ihre Rolle in "Still Alice - Mein Leben ohne Gestern". In dem Alzheimer-Drama spielt sie eine anerkannte Sprachwissenschaftlerin, die früh eine seltene Form des Gedächtnisschwunds erleitet, was ihre Familie vor völlig neue Herausforderungen stellt. Der Film, der ebenfalls mit leisen Tönen zum Nachdenken anregen will, kommt in Deutschland Anfang März in die Kinos.

Actress Amy Adams arrives at the Weinstein Netflix after party after at the 72nd annual Golden Globe Awards in Beverly Hills

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Amy Adams durfte sich über den "Golden Globe" für die beste weibliche Hauptrolle in einer Komödie freuen. In "Big Eyes" spielt sie eine Künstlerin, derem Mann (gespielt von Christoph Waltz) die Fähigkeiten zugeschrieben werden, die ihr eigentlich gebühren. Die Komödie unter der Regie von Tim Burton kommt im April in die deutschen Kinos.

Actor Kevin Spacey poses backstage with his award for Best Performance by an Actor in a Television Series for 'House of Cards' at the 72nd Golden Globe Awards in Beverly Hills

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Bei den Golden Globes werden traditionell auch die besten Leistungen im Fernsehen prämiert, doch zu den größten Gewinnern der Fernsehpreise gehörten in diesem Jahr Serien, die nie im regulären Fernsehen zu sehen waren. "House of Cards" ist die vielgelobte Serie der Filmplattform Netflix, und Hauptdarsteller Kevin Spacey wurde bester Darsteller einer Dramaserie.

Jeffrey Tambor

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"Transparent" gewann gleich zwei Mal, einmal als beste Komödienserie und Jeffrey Tambor (im Bild) als bester Schauspieler. Die Serie dreht sich um einen transsexuellen Familienvater und ist eine Produktion von Amazon und nur in dessen Streamingangebot zu sehen.

Billy Bob Thornton

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Auch die Miniserie "Fargo" läuft nicht im klassischen Fernsehen, sondern bei Netflix. Die Krimigroteske knüpft lose an den gleichnamigen Kultfilm von Ethan und Joel Coen aus dem Jahr 1996 an. Die Serie, die mit den Stars Billy Bob Thornton und Martin Freeman in zehn Folgen von einem Auftragskiller erzählt, bekam den Golden Globe für die beste Miniserie und Thornton (im Bild) den Preis als bester Darsteller.

Actor George Clooney accepts the Cecile B. DeMille Award at the 72nd Golden Globe Awards in Beverly Hills

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Ein Gewinner stand schon vorher fest: George Clooney bekam, mit 53, einen Golden Globe für sein Lebenswerk. "Ich könnte nicht stolzer sein, als dein Ehemann zu sein", rief er seiner Frau im Publikum zu und endete mit Gedanken zu den Demonstrationen nach den islamistischen Morden in Paris. "Da waren Christen, Juden und Muslime. Sie haben nicht protestiert. Sie marschierten einfach für die Idee, nicht in Angst leben zu müssen. Je suis Charlie."

© SZ.de/dpa/pak/cag/lala
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