Götz George:Zum Tod eines Unersetzlichen

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"Die Zuwendung, die ich bekomme, hat mit meinem Alter zu tun. Da werden sie immer sentimental, die Deutschen": Götz George im Jahr 2005. (Foto: Regina Schmeken/SZ Photo/laif)

Keiner hat deutsche Geschichte und Geschichten berührender erzählt als Götz George. Über einen großen Schauspieler, der vom Publikum geliebt und missverstanden wurde.

Von Holger Gertz

Eine Erinnerung also an Götz George, drei Sommer her, ein Gespräch im Frühstücksraum eines Hotels in Köln. Man hatte - und es ist immer Ausdruck innerer Anspannung, wenn man es so macht - sämtliche Fragen Wort für Wort auf zwei Zettel geschrieben, zur Sicherheit. Die Vorbereitung auf ein Gespräch erzählt ja schon etwas über das Verhältnis eines Journalisten zu dem Menschen, dem er begegnen wird. Man wird schließlich gewarnt vor einem wie ihm: Der ist schwierig. Der steht auf und geht, wenn ihm was nicht passt. Götz George saß einem gegenüber, und wenn das Gespräch dann ein angenehmes Gespräch wurde, oder ein für ihn immerhin erträgliches, lag es auch an diesen Zetteln, die George als erstes ansah und ein Stück zu sich rüberzog, und die ihm etwas mitteilten, was ihn milde werden ließ.

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