W. Daniel Wilson über Goethe:Außen Freund, innen Feind?

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Mit gebildeten, wohlhabenden Juden pflegte Goethe gute, oft freundschaftliche Beziehungen. (Foto: IMAGO/GRANGER Historical Picture)

Wie judenfeindlich war eigentlich Goethe? Der Germanist W. Daniel Wilson hat detektivisch alle Quellen geprüft und liefert eine Antwort in einem Sachbuch.

Von Gustav Seibt

Am 23. September 1823 notierte Goethe in seinem Tagebuch: "Abends Canzler von Müller; über Christen- und Juden-Heirathen, unerfreuliche Unterhaltung." Hinter diesen kargen Worten verbirgt sich einer der spektakulärsten Wutanfälle, die von Goethe überliefert wurden. Sie galten einem neuen Judengesetz, das für das Großherzogtum Sachsen-Weimar und Eisenach erlassen wurde. Dieses trug dem Umstand Rechnung, dass sich mit der Erweiterung des Landesterritoriums durch den Wiener Kongress 1815 die Anzahl der jüdischen Bewohner von 40 auf 1386 erhöht hatte.

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