Erzählband "Glückwunsch . 15 Erzählungen über Abtreibung": Ein Buch mit Mission

Eine Entscheidung gegen ein Kind kann immer auch eine Entscheidung für etwas sein. Demo für das Recht auf legale Abtreibung in den USA 2022.

(Foto: Aimee Dilger/IMAGO/ZUMA Wire)

In "Glückwunsch" erzählen Theresia Enzensberger, Monika Helfer, Lena Gorelik und viele mehr Geschichten über Abtreibung, hin und wieder sogar mit Happy End.

Wie kann es sein, dass ein Abort eine Abtreibung ist, aber auch eine Toilette? Diese seltsame Übereinstimmung beschäftigt Hanna. Was haben die gemeinsam, dass dieselben Begriffe dafür benutzt werden? Geht es um Scham, um Dinge, die man im Verborgenen tut? Von ihrem eigenen "Abort" erzählt Hanna ihrem Freund später dann nichts, zu "wortlos" ist sie und außerdem gewissermaßen schuld an der Misere, denn "Geburtenkontrolle hieß bei ihr, sich im Schlafzimmer einzuschließen, wenn Karl betrunken nach Hause kam". "Lebenslauf" heißt der Text von Annett Gröscher, ein nüchterner Bericht über Frauen, Töchter und Kinder im Deutschland der Nachkriegszeit, der DDR, der Wende und wie ein Schwangerschaftsabbruch für sie möglich war, oder eben nicht. Es ist ein Text aus der Anthologie "Glückwunsch. 15 Erzählungen über Abtreibung".