Roman von Giuliano Da Empoli:Ein Roman enträtselt Russland

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Giuliano da Empoli hätte für "Der Magier im Kreml" um ein Haar den diesjährigen Prix Goncourt gewonnen, den wichtigsten französischen Literaturpreis. (Foto: Francesca Mantovani/Editions Gallimard)

"Der Magier im Kreml" von Giuliano Da Empoli liefert ein entscheidendes Puzzleteil, um den Überfall auf die Ukraine zu verstehen.

Von Nils Minkmar

Bis in das Gespräch unter Freunden schleicht sich die Frage, was man von Russland und seinem Präsidenten hält, ja überhaupt von ihm weiß. Ein Jahr nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine sind Einblicke und Gewissheiten rar, die Zeit der Russlandexpertinnen und Kremlbesucher ist vorüber. In Frankreich hatte diese Position lange die Historikerin Hélène Carrère d'Encausse inne. Sie kennt das Land, spricht die Sprache und galt immer als tadellose Quelle, falls jemand in Paris etwas über Moskau und vor allem über die berühmte russische Seele wissen wollte. Doch ihre vielen und prägnanten Fernsehauftritte sind heute ein Problem, denn bis in die Nacht des Angriffs weigerte sie sich zu glauben, dass die russische Regierung wirklich die Ukraine überfallen würde.

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