Süddeutsche Zeitung

Gitarrenlegende:Gary Moore ist tot

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Er galt als einer der besten Gitarristen seiner Zeit. Gary Moore wurde mit der Rockgruppe "Thin Lizzy" bekannt und landete mit "Still got the Blues" einen Welthit. Nun ist er im Alter von 58 Jahren tot in einem Hotel aufgefunden worden. Die Todesursache ist völlig unklar.

Tod einer Legende: Der Rock- und Blues-Gitarrist Gary Moore starb im Alter von 58 Jahren im Zimmer eines Luxushotels in seinem spanischen Urlaubsort an der Costa del Sol, wie der Sender Sky News an diesem Sonntag unter Berufung auf Moores Management berichtete. Die Ursache des frühen Todes des Gitarren-Genies ist noch völlig unklar. Gary Moore sei jedoch nicht wie viele seiner Kollege ein Opfer des Rock-'n'-Roller-Lebens mit viel Alkohol und Drogen geworden, hieß es aus seinem Umfeld.

Nach Angaben der spanischen Behörden waren an der Leiche des 58-Jährigen keine Anzeichen von Fremdeinwirkung feststellbar. Die Kriminalpolizei werde keine Ermittlungen aufnehmen, solange die Autopsie keine verdächtigen Anhaltspunkte ergebe, berichtete die Zeitung La Opinión am Montag unter Berufung auf Polizeikreise in der Provinzhauptstadt Málaga.

Sein Vorgänger bei Thin Lizzy, Eric Bell, sagte dem britischen Rundfunksender BBC: "Ich kann es immer noch nicht glauben." Moore sei kein "Rock-Opfer", sondern "robust" und ein "gesunder Kerl" gewesen - ein "großartiger Spieler" und "engagierter Musiker".

Auch Moores Kollege und langjähriger Mitstreiter Brian Downey reagierte geschockt. "Ich kann noch nicht glauben, dass er nicht mehr da ist", sagte er. Moores Nachfolger als Thin-Lizzy-Gitarrist, Scott Gorham, sagte: "Es war eine Ehre, mit ihm auf der Bühne gestanden zu haben."

Der im nordirischen Belfast geborene Moore begann bereits mit acht Jahren, Gitarre zu spielen. Neben Thin Lizzy arbeitete Moore, der auch eine erfolgreiche Solo-Karriere hinter sich hatte, mit Ex- Beatle George Harrison und den Beach Boys und Ozzy Osbourne zusammen.

Er war zuletzt als Sänger und Solo-Gitarrist erfolgreich und mehrmals auch auf Deutschland-Tournee. Bekannt wurde er als Mitglied der irischen Rockgruppe Thin Lizzy die er mehrmals verlassen hatte, zu der er aber auch immer wieder zurückkehrte. Gary Moore arbeitete schon 1969, im Alter von erst 16 Jahren, mit Thin-Lizzy-Frontmann Phil Lynott zusammen.

1972 gründete Moore seine eigene Band, die Gary Moore Band, und sang auch. Deren einziges Album Grinding Stone - im Jahr 1973 veröffentlicht - wurde jedoch kein Erfolg und Moore kehrte - zumindest für kurze Zeit - zu Lynott und Thin Lizzy ( The Boys are Back in Town, Whiskey in the Jar), zurück. In den Jahren danach arbeitete er viel als Studiomusiker. Während seiner Solokarriere wechselte der frühere Hardrock- und Heavy-Metal-Gitarrist mehrmals die Stilrichtung. Zunächst kehrte er zu seinen Blues-Wurzeln zurück und landete Anfang der neunziger Jahre mit seinem Solo-Stück Still got the Blues einen Welthit - um den es später zu einem Urheberrechtsstreit kommen sollte. Ende der neunziger Jahre wandte er sich vor allem Drum-'n'-Bass-Rhythmen zu.

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